6. Kölner Krätzjer FestKölsche Geschichten mit Musik erzählt

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Die Hommage an Jean Jülich ist ein Höhepunkt des Krätzjer-Fest.

Köln – http://koelnerkraezjerfest.deFeiertage stehen für die Freundinnen und Freunde gepflegter kölscher Mundart-Musik zwischen dem 1. und dem 27. Oktober an. Bei der sechsten Ausgabe des Kölner Krätzjer-Festes sind rund 50 Interpreten und Bands bei 23 Konzerten und Stadtführungen dabei – so vielfältig und bunt war das Festival noch nie.

Die Macher nehmen die ursprüngliche Bedeutung eines „Krätzjer“ wörtlich: Krätzje sind nämlich zunächst einmal heitere Geschichten, die nicht an einen besonderen Vortragsstil gebunden sind. So präsentiert man eine große musikalische Bandbreite von Folk bis Pop, von Blues über Jazz bis zur wohl bekanntesten  Vortragsform mit Quetsch und Flitsch (Akkordeon und Mandoline). Den Anfang macht am kommenden Samstag, 1. Oktober, das zweimal verschobene  „Jubiläumskonzert“ von Jörg P. Weber im Gürzenich, bei dem als Gast auch King Size Dick dabei ist. Einen Tag später wird der Flitschvirtuose und Geschichtenerzähler mit der seit 15 Jahren erstmals wieder vergebenen Willi-Ostermann-Medaille ausgezeichnet.

Saal in der Mülheimer Stadthalle wird nach  dem Kölner Widerstandkämpfer Jean Jülich benannt

Ein Höhepunkt des Festival-Programms ist die musikalische Hommage an Jean Jülich. Unter dem Motto  „Danke Schang“ kommen in Zusammenarbeit mit Jülichs Familie und dem Edelweißpiratenclub in der Mülheimer Stadthalle zahlreiche Musiker zusammen, um dem 2011 verstorbenen Widerstandskämpfer ihre Referenz zu erweisen. Am Sonntag, 9. Oktober, sind Brings, Ludwig Sebus, De Knippschaff mit Bömmel Lückerath, Markus Rheinhardt Ensemble, Schängs Schmölzjer, Planschemalöör, Rolly und Benjamin Brings, Die Brausen und andere am Start. Marco Jülich wird den großen Saal in der Stadthalle im Rahmen der Veranstaltung in „Schang Jülich Saal“ umbenennen. Der Erlös wird komplett an Kinderhilfsprojekte gespendet.

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Stimmungsvoll versprechen die von „Loss mer singe“ präsentierten Bootstouren  mit der Ahl Kamelle Band zu werden. Die Combo präsentiert ihr aktuelles Programm mit Bekanntem und Unbekanntem zum Mitsingen: „Ahl Kamelle neu jelötscht“. Auf der MS Rheincargo gibt es bei einer Kaffee- und einer Abendfahrt zudem ein paar besondere Perlen aus der Gattung der Rheinlieder. Die Touren sind beide am Sonntag, 16. Oktober.

Jazz-Standards op Kölsch

Ein Jazz-Konzert „op Kölsch“ präsentiert die Akademie för uns kölsche Sproch. Nik Grunwald un Fründe haben Jazz-Standards von Ella Fitzgerald, Satchmo oder Frank Sinatra übersetzt oder eigene Geschichten dazu geschrieben. Da wird aus „As Time goes by“ ein „Zick verflleech“ oder das „Girl from Ipanema“ mutiert zu „Minge Nohbarn Jupp un Ilse“ (Gaststätte Zum Jan, 14. Oktober).

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Bei einem Doppelkonzert mit Amago und den Tsaziken kommt ein bisschen internationales Flair in die kölsche Szene, wird doch neben Kölsch auf Bulgarisch, Georgisch oder Finnisch gesungen. Die Kölner Band Amago singt auf Kölsch von Freude und Weltschmerz des Alltags zu Polka, Samba und Bossanova. Die Tsaziken bringen in vielen Zungen Lieder von widerspenstigen Frauen auf der Suche nach Liebe und Respekt auf die Bühne - mit neuen Melodien stemmen sie sich mutig gegen den Unsinn der Zeit (Gasthaus zum Jan, 26. Oktober).

Überhaupt gibt es viele Kleinode zu entdecken, zumeist in netten Kneipen, man ist also nah dran an der Musik. Die „Zwei Hillije“ gastieren mit der neuen Band Höösch beim Schmitze Lang (5.Oktober), einen Tag später FM Willizil und Klabes im Kölsche Boor, „denn die Trone, die do laachs, musste nit kriesche“.  Zass, Loup & Hecker fühlen sich „Zohus“ im Wohnzimmer der Bagatelle-Bar 11. Oktober), „Knipp, Knipp, Hurra!“ jubelt die Knippschaft im Stapelhaus (17.Oktober) dem großen Songschreiber Hans Knipp zu,  im Haxenhaus treffen Klimpermännche Thomas Cüpper und das Thekenterzett aufeinander (18. Oktober) und Drei Ahle un ne Zivi sowie Gäng Latäng spielen zum Abend unter Freunden im Kääzmanns auf (21. Oktober). Das letzte Wort hat dann am 27. Oktober der Kölsche Schutzmann in seinem ehemaligen Dienstbezirk:  Jupp Menth zurück am Eigelstein, mit Band of Plenty und Kappes & Co im Brauhaus zum Kölsche Boor. Weitere Infos und Karten unter koelnerkraezjerfest.de

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