Aktion „Kein Kölsch für Nazis“Zahlreiche Jecke und Kölner Kneipen „donnern gegen Rechts“

Lesezeit 3 Minuten
Der Spruch „Kein Kölsch für Nazis“ hat sich 2017 bei einem Zeichen gegen die AfD etabliert. An Weiberfastnacht 2024 nahmen zahlreiche Kneipen und Jecke an einem neuen Aufruf teil. (Symbolbild)

Der Spruch „Kein Kölsch für Nazis“ hat sich 2017 bei einem Zeichen gegen die AfD etabliert. An Weiberfastnacht 2024 nahmen zahlreiche Kneipen und Jecke an einem neuen Aufruf teil. (Symbolbild)

„Kein Kölsch für Nazis“ hat sich 2017 bei einem Protest gegen die AfD etabliert. An Weiberfastnacht 2024 setzten viele erneut ein Zeichen.

Zahlreiche Kölner Kneipen, feiernde Jecke und Gruppen auf Kölns Straßen haben an Weiberfastnacht ein Zeichen gegen Rechtsextremismus gesetzt. Die Initiative „Donnern gegen Rechts“ hatte zu dem gemeinsamen Zeichen an Weiberfastnacht aufgerufen – und viele folgten dem Aufruf. Die Aktion: Um 12.05 Uhr erschallte aus vielen Lautsprechern der Song „Kein Kölsch für Nazis“ von Brings, Lugatti & 9ine und Querbeat. In sozialen Netzwerken teilen viele Videos der Aktion.

„Spätestens seit den Correctiv-Recherchen schlägt unsere Uhr 5 nach 12“, hieß es in der Ankündigung des Bündnisses, das sich nach eigenen Angaben für „eine solidarische, antifaschistische und offene Gesellschaft“ einsetzt.

„Donnern gegen Rechts“: Kneipen und Jecke setzen Zeichen gegen Rechtsextremismus

Erst am vergangenen Samstag hatte das Bündnis via Instagram zu der Protestaktion aufgerufen, trotzdem verbreitete sich die Botschaft schnell und zahlreiche Kneipen und Gruppen machten mit. So teilte „Donnern gegen Rechts“ noch kurz vor dem gemeinsamen Song-Start um 12.05 Uhr eine Liste der Kneipen, Karnevalsgesellschaften und Gruppen, die mitmachen wollten: Von den Südstadtkneipen Bagatelle und Lotta über das Chlodwig Eck und Bumann & Sohn, von IG Kölner Gastro und Klubkomm über KG Ponyhof und den Toten Funken bis SeyEye und Seebrücke sowie Stadtgarten und Radio Köln gab es großen Zuspruch.

„Donnern gegen Rechts“: Teilnehmende Kneipen, Initiativen und KGs beim Zeichen gegen Rechts.

„Donnern gegen Rechts“: Teilnehmende Kneipen, Initiativen und KGs beim Zeichen gegen Rechts.

In einer Instagram-Story der Lotta war etwa zu sehen, wie viele bunte Jecke den Song laut mitgrölten und sich so an dem Zeichen beteiligten. Die Band Querbeat teilte via Instagram mehrere Videos, in denen der Song zu in verschiedenen Locations zu hören war – Querbeat selbst spielten den Song auch live um 12.05 Uhr.

Die Tanzgruppe „Raveaerobic“ teilte bereits am Tag zuvor ein Video, in dem sie zu dem Song „Kein Kölsch für Nazis“ ein Zeichen setzte, die Gruppe schrieb dazu bei Instagram: „Auf das Finale einer Karnevals-Session voller Vielfalt, Toleranz und ein herzliches & warmes Miteinander.“

Der 2023 erschienene Song „Kein Kölsch für Nazis“ von Brings, Lugatti & 9ine und Querbeat geht auf eine Kampagne zurück, bei dem unter anderem die Gruppen „Köln gegen Rechts“ und „Kein Mensch ist illegal“ ein Zeichen setzen wollten. Hintergrund war ein AfD-Parteitag in Köln im April 2017, der auch von einem Protest von rund 10.000 Menschen begleitet wurde. Besonders sichtbar wurde die Aktion in Kölner Kneipen und Gaststätten, in denen nach Angaben der Organisatoren 250.000 Bierdeckel mit dem Spruch „Kein Kölsch für Nazis, kein Raum für Rassismus“ ausgelegt wurden.  (mit gam)

Hinweis: Auch in der Redaktion des „Kölner Stadt-Anzeiger“ lief um 12.05 Uhr der Song „Kein Kölsch für Nazis“.

KStA abonnieren