In einem Video auf Instagram hatte Sänger Peter Brings Fans dazu aufgerufen, einfach mal vorbeizuschauen.
„Dat Beste wat mer han“Spontanes Konzert – Warum Brings vor dem Kölner Dom aufgetreten sind

Brings spielten überraschend auf der Domplatte.
Copyright: Hendrik Marquardt
Auf der Domplatte ist am frühen Mittwochnachmittag wie gewohnt viel los. Viele wollen einfach nur zum Hauptbahnhof. Andere ganz weit weg davon. Touristen aus der ganzen Welt lassen sich vor dem Dom ablichten. Plötzlich hält ein schwarzer Transporter neben der Kreuzblume. Das Betonmodell, ein originalgetreues Abbild der Domspitze, dient normalerweise als Treffpunkt für Stadtführungen. Viele schauen neugierig, als die Crew der Kölner Rockband Brings Schlagzeug und weitere Instrumente auslädt und vor dem Domforum abstellt.

Ungewohntes Bild: Der Brings-Transporter vor dem Kölner Dom.
Copyright: Dirk Borm
Kurze Zeit später stehen auch die Bandmitglieder vor dem Gebäude, unterhalten sich mit Fans, machen Fotos. Sie sind nicht ohne Grund hier. Ausschnitte des Musikvideos ihres neuesten Songs „Dat Beste wat mer han“ sollen vor dem Kölner Dom aufgenommen werden.
Brings präsentieren neuen Song vor dem Kölner Dom
Rosi Neuburger wohnt seit 25 Jahren in Köln und hat Brings schon bei einem Festival im Volksgarten um die Jahrtausendwende live gesehen. Doch heute ist sie nur zufällig da. Das Domforum war ihr Ziel. „Ich wollte eigentlich nur mal kurz rein und dann nachhause. Sowas hält einen dann natürlich auf“, sagt die 69-Jährige. Die Planänderung kommt ihr gelegen. Sie wolle nun auch noch auf den Auftritt warten: „Ich muss dem Christian noch was sagen“, verabschiedet sich die Kölnerin und läuft auf den Brings-Schlagzeuger Christian Blüm zu.
Alles zum Thema Brings
- „Kölner Treff“ Peter Brings will nicht als „Berufsjugendlicher“ enden – „Das Schlimmste, was passieren könne“
- Open-Air in Köln Saisoneröffnung im Tanzbrunnen mit Brings – und einer besonderen Neuheit
- „Bützje un Konfettiknall“ Die besten Bilder vom Rosenmontagszug in Opladen
- Karneval 2024 in Köln Die schönsten Bilder vom Veedelszoch in Höhenberg
- „Jeck gegen Nazis“ Tausende demonstrieren vor Sankt Augustiner Rathaus gegen Rechtsextremismus
- Zum Mitsingen und Schunkeln Das sind die Songs von „Loss mer singe“ 2024
- Aktion „Kein Kölsch für Nazis“ Zahlreiche Jecke und Kölner Kneipen „donnern gegen Rechts“
„Dat beste wat mer han“ ist Köln und seinen Menschen gewidmet
„Wir sind mitten vor dem Dom, in der Stadt. Da muss man nicht lange überlegen, was das beste ist, was wir haben. Unsere Stadt, die Menschen, darum geht es in dem Song“, sagt Sänger Peter Brings im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.
Sein Bruder und Bassist Stephan ist mit dem Fahrrad gekommen. Gitarrist Harry Alfter hat seinen Hund dabei. Plötzlich bittet einer der Kameramänner, die das Musikvideo aufzeichnen, die Band auf die Domplatte. Und kurz darauf geht es schon los. „Wir machen jetzt das, was wir am meisten hassen: Playback spielen“, ruft Peter Brings in sein Mikrofon.

Band und Publikum hatten viel Spaß.
Copyright: Hendrik Marquardt
Die Menschen stört es nicht, sie zücken ihre Handys, tanzen und klatschen mit. Wer nicht zufällig vorbeigekommen ist, hatte auf Instagram von dem Spotankonzert erfahren. In einem Video auf Instagram hatte Sänger Peter Brings Fans dazu aufgerufen, einfach mal vorbeizuschauen.
Angelika (67) und Reinhard Flöter (72) sind Touristen aus Brandenburg und zufällig in das Treiben auf dem Domforum hineingeraten. Brings kennen sie nicht, begeistert sind sie trotzdem:„ Wir finden das ganz toll. Sowas spontanes gibt es bei uns nicht“, sagt Angelika Flöter. Die Musik sei schön, auch wenn der kölsche Dialekt nicht einfach zu verstehen sei.

Brings zogen viele Menschen auf die Domplatte.
Copyright: Kevin Goonewardena
Immer wieder werden Passagen des Musikvideos zu „Dat beste wat mer han“ neu gedreht. Trotzdem spielen Brings an diesem Nachmittag auch alte Songs. Als Peter Brings ins Mikro brüllt „Wo sind hier die kölschen?“, wird es laut auf der Domplatte. Und erst recht, als dann „Superjeilezick“ angestimmt wird.