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Chefin der GebäudewirtschaftPetra Rinnenburger hatte schon ihren letzten Arbeitstag in Köln

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Petra Rinnenburger im Gymnasium Kreuzgasse im Jahr 2023.

Petra Rinnenburger im Gymnasium Kreuzgasse im Jahr 2023.

Sie musste manch umstrittenes Bauprojekt der Stadt verkaufen, jetzt hat sie aufgehört: Petra Rinnenburger hat am Dienstag aufgehört.

Die langjährige technische Leiterin der städtischen Gebäudewirtschaft, Petra Rinnenburger, hat am Dienstag ihren letzten Arbeitstag gehabt. Das geht aus einer Mitteilung von Baudezernent Markus Greitemann für die Gremien des Stadtrates hervor.

Demnach tritt Rinnenburger am 1. August 2026 die passive Phase ihrer Altersteilzeit an. „Abzüglich ihres Urlaubsanspruchs sowie des Abbaus von Zeitguthaben erfolgt die Beendigung ihres aktiven Dienstes am 9. Dezember 2025“, schreibt die Verwaltung. Torsten Leesmeister-Zawacki vertritt sie nun vorerst, für eine Abberufung Rinnenburgers ist der Rat zuständig.

Vielfach in der Öffentlichkeit gestanden

Architektin Rinnenburger arbeitete seit 2014 als Betriebsleiterin der Gebäudewirtschaft, sie ist eines von drei Mitgliedern der Geschäftsführung, auch Greitemann gehört dazu als Baudezernent.

Die gebürtige Saarländerin stand wiederholt in der Öffentlichkeit, unter anderem nach der kurzfristig abgesagten Eröffnung der Kölner Oper im Sommer 2015. Damals saß sie mit auf dem Podium der Pressekonferenz und musste versuchen, das Debakel zu erklären.

Die Gebäudewirtschaft ist eine sogenannte eigenbetriebsähnlich Einrichtung der Stadt und verantwortet laut eigener Aussage Schul-, Kita-, Kultur- und Verwaltungsbauten. „Im Service für städtische Dienststellen managen wir die Planung und Bauüberwachung von Feuer- und Rettungswachen, Bibliotheken, Museen oder zum Beispiel Gewächshäusern und Brunnen.“

Rinnenburger nimmt sich Anwalt

Die Gebäudewirtschaft stand in der Vergangenheit häufig in der Kritik wegen Verzögerungen und Kostensteigerungen bei Bauprojekten. Die damalige Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) hatte 2017 gesagt: „Bei der Performance der Stadtverwaltung in diesem Zusammenhang darf es nicht bleiben.“

Eine Projektgruppe sollte den Betrieb analysieren, um seine Leistung zu verbessern, der damalige Stadtdirektor und heutige Düsseldorfer Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) leitete sie. Ein Ergebnis war, dass die Gebäudewirtschaft einen kaufmännischen Betriebsleiter bekam.

Und dem Vernehmen nach wollte Keller Rinnenburger seinerzeit stürzen, aber CDU und Grüne stützten sie. Im selben Jahr nahm Rinnenburger sich einen Anwalt – und zwar das frühere CDU-Ratsmitglied Rolf Bietmann.

Es ging um öffentliche Vorwürfe, sie habe bei der Gebäude-Anmietung für hohe Euro-Beträge die Politik nicht ausreichend einbezogen. Bietmann forderte Reker per Brief auf, sich als Vorgesetzte seiner Mandantin „in Wahrnehmung Ihrer Fürsorgepflicht schützend vor die Betriebsleitung der Gebäudewirtschaft“ zu stellen. „Es ist jedenfalls nicht hinnehmbar, dass eine auch der Spitze der Verwaltung insgesamt bekannte und seit Jahrzehnten geübte Praxis nun zu unberechtigten Vorwürfen unter anderem gegen meine Mandantin genutzt wird.“ Letztlich blieb Rinnenburger.