CoronaStadt Köln begründet Maskenpflicht bei FC-Derby mit Omikron-Variante

Lesezeit 3 Minuten
Neuer Inhalt

FC-Fans mit und ohne Maske

Köln – Die meisten FC-Fans dürfte die kurzfristige Entscheidung des Kölner Gesundheitsamts, im gesamten Rhein-Energie-Stadion eine Maskenpflicht anzuordnen, überrascht haben: Am Tag des Derbys gegen Borussia Mönchengladbach verhängte die Kölner Behörde diese Anweisung. Über Twitter veröffentlichte der 1.FC Köln rund 90 Minuten vor dem Anpfiff die neue Regelung.

Die Stadt begründet diese kurzfristige Entscheidung mit der „neu eingetretenen Infektionslage mit der Omikron-Virusvariante“ und damit, dass erste Verdachtsfälle am Samstagmorgen gemeldet worden seien, sagte Pressesprecher Alexander Vogel. Aus diesem Grund sei als „weitere Vorsichtsmaßnahme“ nicht nur das Tragen der Masken im Stadion auf dem Weg zum und vom Platz weg verpflichtend, sondern auch auf dem Platz selbst angeordnet worden.

Bisher wenige Infektionsfälle in Köln nach FC-Spielen

Während die Stadt bereits am Donnerstag eine ab dem nächsten Tag geltende Maskenpflicht für Kölner Weihnachtsmärkte und Einkaufsstraßen verkündet hatte, verteidigte sie noch am Freitag sowohl die Stadion-Vollauslastung als auch die Regelung, nur außerhalb des eigenen Platzes eine Maske tragen zu müssen. Sie berief sich dabei auf die Coronaschutzverordnung des Landes und darauf, dass es sich um eine Freiluftveranstaltung handele. Zudem seien die Erfahrungen mit bisherigen Spielen positiv gewesen. Mehrfache Nachbeobachtungen einzelner Spiele nach Vollauslastung hätten nicht zu erhöhten Fallzahlen geführt. Vogel zufolge habe es im Nachgang zu den Spielen vom 1. und 24. Oktober fünf beziehungsweise neun Infektionsfälle bei Vollauslastung gegeben. Das Gesundheitsamt bewerte dies als „unterdurchschnittliches Infektionsgeschehen“.

Noch am Freitag hatte die Stadt das Infektionsschutzgesetz des Vereins gelobt: Von der Einhaltung habe man sich vor Ort überzeugt und in Abstimmung mit dem 1. FC Köln auch nachgebessert, hieß es. Doch die kurzfristige Maskenpflicht haben offenbar am Samstag viele Fans nicht eingehalten. Auf Twitter kursierten viele Bilder, auf denen Stadionbesucher keine Mund-Nasen-Bedeckung trugen. Auch, als zu Spielbeginn gemeinsam die FC-Hymne gesungen worden war.

Das könnte Sie auch interessieren:

Stadtsprecher Vogel teilte dazu mit, Gesundheits- und Ordnungsamt würden nun auswerten, ob die Anweisung der Maskenpflicht „ausreichend durch den 1. FC Köln durchgesetzt wurde“. Entsprechende Bußgelder würden seitens des Ordnungsamtes geprüft.

FC: Wir haben Maskenpflicht umgesetzt

FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle beteuerte, das Mögliche getan zu haben: „Die Verfügung der Stadt Köln kam kurzfristig, dennoch haben wir sie selbstverständlich nach bestem Wissen und Gewissen umgesetzt.“ Der Ordnungsdienst sei gebrieft gewesen und habe „im Rahmen seines Verfügungsbereichs permanent darauf hingewiesen und eingegriffen“. Zudem habe der Verein über Social Media und während des Spiels über den Stadionsprecher, die Videoleinwände und Mitarbeitende auf die Maskenpflicht hingewiesen. Wehrle sagte im Hinblick auf die Zuschauerinnen und Zuschauer, die die Maskenpflicht ignoriert haben: „Es ist aus unserer Sicht nicht nachvollziehbar, dass sich einige nicht daran gehalten haben.“

„Der 1. FC Köln hat ein tragfähiges Hygienekonzept erarbeitet und mit 2G seit Saisonbeginn umgesetzt. Das hat das Gesundheitsamt der Stadt Köln für das Derby erneut bestätigt,“ sagte Wehrle. 376 Personen hatten vor dem Derby zudem das Angebot genutzt, sich am Stadion impfen oder boostern zu lassen. „Unabhängig davon wünschen wir uns einheitliche und entsprechend faire Lösungen der Politik für die Zuschauerfrage.“

Beim Zweitligaspiel am Samstag zwischen Schalke und Sandhausen waren 46.300 Fans im Stadion. Es herrschte keine Maskenpflicht am Platz.

KStA abonnieren