Schmierereien an der Venloer StraßeKölner Feuerwehr macht aus Not eine Tugend und besprayt Mauer einfach selbst

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Eine Frau in Notfallsanitäter-Uniform und zwei Männer in Feuerwehr-Kluft stehen vor einer Mauer, die mit Szenen aus dem Alltag der Feuerwehr bemalt wurde.

Notfallsanitäterin Laura Schulte, Zugführer Julian Schulte (M.) und Höhenretter Arndt Helbing arbeiten in der Feuerwache 4, die hinter der bemalten Mauer liegt.

Die Feuerwache in Ehrenfeld ist Heimat der Höhenretter. Bilder aus ihrem Alltag, aber auch der Feuerwehr im Allgemeinen zieren jetzt die Mauer an der Venloer Straße.

Was Passanten schon länger beobachten konnten, wurde jetzt der Öffentlichkeit präsentiert: Die 50 Meter lange Mauer, die das Gelände der Feuerwache 4 zur Venloer Straße begrenzt, wurde in einer Gemeinschaftsaktion mit Jugendlichen verziert. Anfang Oktober traf sich der Graffiti-Künstler Milosz Zmiejewski mit Jugendlichen der Gemeinde St. Rochus in Bickendorf, die in unmittelbarer Nachbarschaft der Feuerwache liegt. 

Auf die Idee, die Mauer bemalen zu lassen, war Volker Schneider, Wachvorsteher in Ehrenfeld gekommen. „Immer wieder war die Mauer beschmiert. Warum sollten wir also Geld dafür ausgeben, sie immer wieder zu reinigen? Dann geben wir doch lieber Geld aus, um sie selbst zu beschmieren“, so Schneider bei der Präsentation des fertigen Kunstwerks, bei der auch der Chef der Feuerwehr Köln, Christian Miller, dabei war. Mit 9000 Euro förderte das Bezirksamt Ehrenfeld die Verschönerungsaktion, die an der belebten Kreuzung Äußere Kanalstraße, Venloer Straße eine echte Aufwertung ist. 

Fünf Leute stehen an einer Wand.

Feuerwehr-Chef Christian Miller (v.l.n.r.), Volker Schneider, Vorsteher der Feuerwache 4 in Ehrenfeld,Höhenretter Arndt Helbing, Julian Schulte, Zugführer der Ehrenfelder Wache, und Laura Schulte von der dortigen Rettungswache.

Feuerwehr in Köln-Ehrenfeld: Auch die Skyline und das Wappen dürfen nicht fehlen

Herausfordernd war die Länge der Wand. „Auf einer sehr hohen Mauer kann man ein tolles großes Bild malen, auf einer 50 Meter langen relativ niedrigen haben wir uns für verschiedene Darstellungen und Szenen entschieden“, erklärt Milos Zmiejewski. Er hat schon häufiger für die Kasa, die Kölner Anti-Spray-Aktion, mit Jugendlichen Verschönerungsaktionen durchgeführt.

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Auf der Wand prangen jetzt Szenen aus dem Alltag der Feuerwehr im Allgemeinen und der Höhenretter, die in der Feuerwache 4 beheimatet sind, im Besonderen. Es gibt auch historische Motive, wie etwa einen Leiterwagen aus dem 19. Jahrhundert. Fehlen darf natürlich auch nicht die Ehrenfelder Skyline, komplett mit dem Stadtteil-Wappen in Blau-Gold.

Die Feuerwehr möchte mit der bemalten Mauer auch Werbung machen für ihren Berufsstand und Nachwuchs werben. „Wir haben die Jugendlichen, die an dem Projekt beteiligt waren, auch zu uns eingeladen und ihnen unsere Räume gezeigt. Drehleiter fahren durften sie auch“, sagt Volker Schneider, der sich auch eine Erweiterung vorstellen kann. Auch zur Äußeren Kanalstraße hin könnte eine Mauer samt Verzierung entstehen. Die müsste dann allerdings erst noch gebaut werden.

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