Verkehrsversuch in Köln-EhrenfeldNach Spott aus ganz Deutschland – So geht es auf der Venloer Straße weiter

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Der Verkehrsversuch Venloer Straße in Köln-Ehrenfeld soll zwei Neuerungen bekommen. Folgt nach viel Spott auch die große Veränderung?

Die Bezirksvertretung Ehrenfeld hat am Montag über „Realen Irrsinn“ diskutiert – so heißt ein Format des politischen Satiremagazins „Extra 3“. Die TV-Sendung thematisierte vor zwei Wochen den misslungenen Verkehrsversuch auf der Venloer Straße und lieferte diesem bundesweiten Gespött aus.

Thema „Venloer Straße“ ist in Ehrenfelder Politik Dauerbrenner

„Also ich habe nicht darüber gelacht“, sagte FDP-Vertreterin Marlis Pöttgen erkennbar angefressen. Die Zustände auf der Straße seit der Anfang Dezember gestarteten Verkehrsberuhigung mit Einführung einer Tempo-20-Zone beschäftigt die Politikerinnen und Politiker in der Bezirksvertretung so sehr, dass das Thema in Ehrenfeld bis auf Weiteres einen festen Tagesordnungspunkt in jeder Sitzung bekommt.

Jürgen Möllers und Christian Leitow vom Amt für Straßen und Verkehrsentwicklung brachten die Bezirksvertretung am Montag auf den aktuellen Stand. Nachdem die Verwaltung das Szenario der durchgestrichenen Markierungen und spärlichen Beschilderungen nachgebessert hatte, soll nun noch etwas mehr für den Fußverkehr getan werden, kündigten sie an.

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An zwei Stellen innerhalb des rund einen Kilometer langen Straßenabschnitts sollen weitere Möglichkeiten installiert werden, um die Straße sicherer überqueren zu können. Eine noch weiter reichende Veränderung werde derzeit verwaltungsintern noch überlegt und abgestimmt.

Venloer Straße: Zweite Phase des Kölner Verkehrsversuchs steht bevor

Geplant sei, für den Autoverkehr auf der Venloer Straße das Überqueren des Ehrenfeldgürtels zu unterbinden. Es wäre dann nicht mehr möglich, von Bickendorf durchgehend über die Venloer Straße in die Innenstadt zu fahren und umgekehrt. Einen Zeitpunkt, wann diese Regelung in Kraft treten soll, gebe es aber noch nicht.

Die Sperrung der Überfahrt am Gürtel sei ohnehin Teil der noch kommenden zweiten Phase des Versuchs, der Einführung der Einbahnstraßenregelung zwischen Gürtel und Piusstraße in Fahrtrichtung Innenstadt. Bevor es eine Einbahnstraße geben wird, soll die Stadt nach Willen der Bezirksvertretung zunächst die erste Phase detailliert auswerten. Betrachtet werden soll, wie sich die gefahrenen Geschwindigkeiten entwickelt haben, wie die Rechts-vor-Links-Regel beachtet wird und welche Auswirkungen es auf den Ladeverkehr gibt.

Mit diesem Antrag setzte sich die SPD knapp gegen die Grünen durch, die eine Einbahnstraßenregelung möglichst bald einführen wollten, ohne dass die Auswirkungen der jetzigen Regelungen berücksichtigt werden. Das alles könne man am Ende des zweiphasigen Versuchs machen, sagte Grünen-Vertreterin Bettina Tull.

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