Erstmals hat die Politik auf den Plan der Stadt reagiert, die Venloer Straße zur Einbahnstraße mit Tempo 30 zu machen.
Venloer Straße in EhrenfeldKölner Politik beschließt Tempo-30 – Anpassungen für Radfahrer und Fußgänger denkbar
Der Verkehrsausschuss des Stadtrates hat die Einrichtung einer Einbahnstraße und einem Tempo-30-Bereich auf der Venloer Straße am Dienstagabend beschlossen. Die Politikerinnen und Politiker haben am Vorschlag von Verkehrsdezernent Ascan Egerer keine Änderungen vorgenommen. Lediglich die FDP-Fraktion, die statt einer Einbahnstraße eine zweispurige Fahrradstraße mit Autoverkehr vorgeschlagen hat, lehnte die Vorlage ab. Für die Umsetzung fehlt nur noch die Zustimmung der Bezirksvertretung Ehrenfeld, die von Bezirksbürgermeister Volker Spelthann (Grüne) am Dienstag bereits signalisiert worden ist.
Verkehrsdezernent Ascan Egerer hatte am 8. September angekündigt, die Tempo-20-Zone auf der Venloer Straße zum 23. Oktober zu beenden. Zwischen Piusstraße und Ehrenfeldgürtel soll dann die zweite Phase des laufenden Verkehrsversuchs starten, in der die Venloer Straße für ein Jahr zur Einbahnstraße in Richtung Innenstadt wird. In den ersten zwei Wochen der zweiten Phase laufen Arbeiten zur Änderung der Verkehrsführung. Bis zum 10. November soll die Umgestaltung abgeschlossen sein.
Kölner Grüne fordern Verbesserung der Radspur
Notwendig wurde der Beschluss, weil Egerer entgegen der bisherigen Planung Tempo 30 vorgeschlagen hatte, beschlossen war bislang Tempo 20. Hintergrund ist, dass die Stadt bei dieser Höchstgeschwindigkeit von der Straßenverkehrsordnung (StVO) deutlich mehr Möglichkeiten zur Steuerung eingeräumt bekommt. Ampeln und Zebrastreifen sind künftig wieder erlaubt, im Versuchsbereich soll es dann jeweils drei dieser Überquerungsmöglichkeiten geben.
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Im Verkehrsausschuss wurde der Vorschlag weitgehend positiv aufgenommen. Lars Wahlen (Grüne) sagte: „Das Problem ist, dass wir auf der Venloer Straße hohe Verkehrszahlen für sehr begrenzen Raum haben. Die Einbahnstraße ist das Richtige, um das zu entzerren.“ Er regte als mögliche Ergänzungen mehr Zebrastreifen als bislang geplant sowie Radfahrstreifen und mehr Platz für den Radverkehr an. „Es ist wichtig, den Platz der Radinfrastruktur zugutekommen zu lassen“, sagte er.
Kölner Verkehrsdezernent Egerer: Anregungen „sehr wertvoll“
Teresa De Bellis (CDU) lobte die Verwaltung dafür, bislang nicht zu detailliert geplant zu haben und somit Raum für mögliche Anregungen aus Ehrenfeld zu lassen. „Wenn die Verwaltung das Beteiligungskonzept ernst meint, kann ich nur empfehlen, im ersten Schritt keine Vorschläge zu machen“, sagte sie. Anlieger und Menschen, die in der Nähe wohnen, müssten das erste Wort haben. „Bauchschmerzen“ habe sie dennoch mit Blick auf die Piusstraße: Hier werden viele Rechtsabbieger erwartet, die von der Inneren Kanalstraße auf den Einbahnstraßen-Abschnitt der Venloer Straße, den sie nicht befahren dürfen, stoßen.
Elisabeth Rohata (SPD) schlug vor, einen Teil der Fahrbahn dem Radverkehr zuzuschreiben und so die Auto-Fahrspur zu verkleindern. „Man kann davon ausgehen, dass die AMG-Fahrer spätestens abends um acht Uhr aufs Gas drücken werden“, so ihre Befürchtung. Auch eine Dokumentation der Geschwindigkeitskontrollen forderte sie. Ascan Egerer nannte die Rückmeldungen und Vorschläge „sehr wertvoll“. „Ich kann versichern, dass wir großes Interesse daran haben, dass das Projekt erfolgreich ist“, sagte er.