Gastronomie in EhrenfeldVon Retro-Kegelbahn bis Kultur – was der Laden 1/3 bietet

Lesezeit 4 Minuten
Das Laden 1/3 liegt im Herzen von Ehrenfeld, einen Steinwurf vom Bezirksrathaus entfernt.

Das Laden 1/3 liegt im Herzen von Ehrenfeld, einen Steinwurf vom Bezirksrathaus entfernt.

Ehrenfeld – Angefangen hat im Laden 1/3 alles mit drei Geschwistern: Pia, Lars und Stella Knorre. Der Name ist hier also Programm. Drei Geschwister, die dem Laden seinen Charakter verleihen. Die 30-jährige Stella steht nun alleine hinter der Ladentheke und lebt das Konzept weiter. Der Laden versteht sich als Ort der Begegnung in Ehrenfeld, er soll eine Plattform für Networking und kreativen Austausch sein. Der Laden steht für frisches Essen, Kaffeegenuss, Biergartenatmosphäre und Party auf der hauseigenen Kegelbahn. Alles wirkt hier sehr familiär, als wäre man bei den Knorres daheim. Eindrittel bietet Platz für gut 50 Menschen im Innenbereich und für 25 Gäste im Biergarten. Mit diesem Konzept stellten sich die drei der Schnelllebigkeit im Großstadt-Dschungel. Die Retro-Kegelbahn im Keller des Hauses soll das Veedel in Schwung bringen. „Ich nenne das immer gerne kulturelle Veedel-Förderung“, so Stella.

Stella Knorre vom Laden 1/3

Stella Knorre vom Laden 1/3

Welches Konzept steckt hinter Laden 1/3?

Fresh Food, Culture & Co-Working. Das ist die Idee des Laden 1/3. Das Konzept ist, ausgefallene Speisen und frische Zutaten zu kombinieren, die zum einen von Start-ups und Gründerinnen stammen, zum anderen von mir selbst zubereitet sind. So arbeite ich beispielsweise mit der Burger und Pulled-Pork-Manufaktur „Buns&Sons“ zusammen, mit „Kitts&Nevis“, die leckere Wraps zubereiten, und mit den „Chili-Botschaftern“ „Bambule & Con Carne“. Dieses Co-Working steht auch für die familiäre Struktur des Ladens: Wir alle profitieren voneinander. Jeder kann irgendwas und bringt es mit ein, so dass am Ende immer was Gutes entsteht. Und damit die Kalorien nach dem Essen wieder runter kommen, bieten wir noch Präzisionssport an: das Kegeln. Hier können sich Gruppen telefonisch für eine Partie anmelden. Zudem haben wir ein ständig wechselndes Programm von Workshops oder Tastings. Der Laden soll sich insgesamt als Ort der Begegnung in Köln verstehen. So eine Art „Hyperlokal“ eben.

Das könnte Sie auch interessieren:

Woher kam die Idee?

Eigentlich war ich dabei, Sportmanagement zu studieren. Meine Schwester und ich wollten aber schon immer Gastgeber sein. Und dafür braucht man Platz. 2016 entdeckte ich den Laden beim Vorbeischlendern und habe direkt gedacht, dass er für unser Vorhaben perfekt geeignet ist. Dann haben wir alles in Eigenleistung neu aufgebaut. Der Werdegang war jedoch schwierig: Der Bauantrag hat unglaubliche elf Monate gebraucht, bis wir mit dem Aufbau des Ladens beginnen konnten. Diese Tatsache war für mich schon etwas existenzzerstörend. Doch mit der Hilfe von meinen Geschwistern und Freunden konnten wir den Laden dann im Mai eröffnen. Die Idee des Namens war eigentlich im Vorhinein klar: alle Geschwister sind Teil des Ladens auf ihre eigene Art und Weise. Mein Bruder macht zum Beispiel die Fotografien, die zu sehen sind.

Was kommt bei Ihnen auf den Teller?

Orangen-Basilikum-Tarte, Himbeerkäsekuchen oder Rhabarberstreuselkuchen, Wraps und Burger, Chili con Carne, Salate, Paninis, Focaccias und Fruit-Bowls. Vom Kaffee bis zum Longdrink, vom Kuchen bis zum Lachsbagel gibt es hier alles. Eigentlich kann man den ganzen Tag hier bleiben: Morgens gibt es Frühstück mit unseren sogenannten „Brekkiboards“ und abends dann einen Longdrink oder ein Kölsch. Ich möchte so oft es geht mit saisonalen Produkten arbeiten und lege viel Wert auf Nachhaltigkeit. Die Distanz zur Wegwerfgesellschaft ist mir wichtig. Alle Gerichte produzieren wir frisch vor Ort und verzichten auf Konservierungsstoffe oder Geschmacksverstärker. Gemüse und weitere Lebensmittel beziehen wir von Bauern aus der Region und bei tierischen Produkten achten wir immer auf die artgerechte Haltung.

Was sagen Ihre Kunden?

Meine Gäste schätzen die Ruhe, die Lage ist einfach klasse. Durch den verkehrsberuhigten Platz ist der Aufenthalt vor allem für Familien perfekt. Die Kinder haben sowohl im Café, als auch im Biergarten viel Platz, um sich auszutoben und die Eltern können entspannt ihren Kaffee trinken. Das ist wohl der einzige Biergarten in Ehrenfeld, der nicht direkt an eine Straße anschließt. Mit unseren Events und der Kegelbahn sind wir außerdem eine Art Party-Location.

Gibt es Pläne oder Projekte für die Zukunft?

Ich fände es toll, wenn der Laden ein fester Bestandteil des Veedels wird. Hier steckt wirklich viel Potenzial drin, was ich unbedingt noch ganz ausschöpfen möchte. Das Essensprogramm ist eventuell noch ein bisschen ausbaufähig, im Grunde genommen bin ich aber glücklich.

LADENEINDRITTEL

Laden 1/3, Herbrandstraße 7, 50825 Köln, Tel: 0221/ 42301200

Öffnungszeiten: Mo bis Fr, 10 bis 22 Uhr, Sa u nd So 9 bis 23 Uhr. Die Kegelbahn kostet 10 Euro die Stunde, wenn man maximal mit zwölf Leuten kommt.

KStA abonnieren