KVB-Unfall17-Jährige im Krankenhaus gestorben

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Eine 17-Jährige wurde von einer Straßenbahn der Linie 5 überrollt.

Eine 17-Jährige wurde von einer Straßenbahn der Linie 5 überrollt.

Ehrenfeld – Vor den Augen mehrerer Zeugen ist eine Jugendliche am Montagabend in Neuehrenfeld von einer Straßenbahn überrollt worden. Die 17-Jährige starb am nächsten Morgen im Krankenhaus. Offenbar hatte sie versucht, an der Haltestelle Subbelrather Straße/Gürtel die Kupplung zwischen zwei Waggons der Linie 5 zu überklettern, als der Zug anfuhr.

Nach allem, was die Polizei bisher weiß, wollte die 17-Jährige, die im Eifelort Hürtgenwald wohnte, in Richtung stadteinwärts fahren. Sekunden vor dem Unfall hatte sie Fahrgäste auf dem gegenüberliegenden Bahnsteig nach dem Weg zum Hauptbahnhof gefragt. Die Männer sagten ihr, sie sei hier falsch, sie müsse gegenüber in die Linie 5 einsteigen. Dort stand gerade ein Zug abfahrbereit. Um die Bahn noch zu erwischen, nahm die 17-Jährige um 23.47 Uhr offenbar eine tödliche Abkürzung.

Sie muss über ein mehr als einen Meter hohes Gitter geklettert oder darunter hindurch gestiegen sein, das die Gleise in die verschiedenen Fahrtrichtungen voneinander trennt. Zwei Fahrgäste sollen das mitbekommen haben. Eine Frau, die in dem Unglückszug saß, sah die 17-Jährige noch auf sich zulaufen. Sie stieg auf die fast einen Meter hohe Kupplung, die die Waggons verbindet.

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„Während sie auf der Kupplung stand, fuhr die Straßenbahn los“, berichtete Polizeisprecher Karlo Kreitz. „Dabei stürzte die Frau und wurde überrollt.“ Die Zeugen riefen die Polizei, der Bahnfahrer hatte von dem Unglück nichts mitbekommen. Er setzte seine Fahrt fort. .

Der Fahrer eines nachfolgenden Zuges sah die schwer verletzte Jugendliche im Gleisbett liegen und informierte seine Leitstelle. Weil zunächst ungewiss war, welche Straßenbahn an dem Unfall beteiligt war, beorderte die Polizei über die KVB-Leitstelle zwei Züge der Linie 5 und einen der Linie 13, die in unmittelbarer Nähe fuhren, ins Depot an der Scheidtweiler Straße in Braunsfeld. Dort untersuchten die Ermittler die Bahnen nach Unfallspuren. Gegen 1.30 Uhr wurden sie fündig. Erst jetzt erfuhr auch der Fahrer der Unglücksbahn, was geschehen war. Er erlitt einen Schock, wurde mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht.

Währenddessen versuchten Ärzte in einer Klinik, das Leben der 17-Jährigen in einer Notoperation zu retten. Ihre Eltern wurden informiert. Doch die inneren Verletzungen waren zu schwer, am Dienstagmorgen starb die Jugendliche auf der Intensivstation. Nach Angaben eines KVB-Sprechers gab es in den vergangenen Jahren einige ähnliche Unfälle mit Niederflurwagen, die seitdem mit einen Schutz gegen Überklettern gesichert sind.

Dass Menschen – wie im aktuellen Fall – versuchen, die vergleichsweise hoch angebrachte Kupplung zwischen Hochflurwaggons zu überwinden, sei in den vergangenen 25 Jahren „nur fünf- oder sechsmal vorgekommen“. Bei einem zweiten Unfall mit einer Straßenbahn am Dienstagnachmittag in Deutz hatte ein Autofahrer großes Glück. Der 42-Jährige war aus noch unklarer Ursache gegen 16.30 Uhr auf der Deutz-Mülheimer Straße/Opladener Straße vor der Kölnarena mit einer Bahn zusammengestoßen. Der Mann erlitt leichte Verletzungen und wurde in ein Krankenhaus gebracht

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