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Äußere Kanalstraße in KölnTempo 30 und neuer Zebrastreifen nach tödlichem Unfall in Ehrenfeld

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Der Zebrastreifen auf der Äußeren Kanalstraße mit einem Fußgänger und Auto.

Der Zebrastreifen an einem der Überwege auf der Äußeren Kanalstraße wurde neu angelegt.

Eine Verkehrsinsel auf der Äußeren Kanalstraße in Ehrenfeld wurde dank einer Petition nun zusätzlich um einen zusätzlichen Zebrastreifen ergänzt.

Lange tat sich wenig bis nichts, dann ging es plötzlich ganz schnell. Die Petition für mehr Sicherheit an der Äußeren Kanalstraße hatte schon nach wenigen Wochen Erfolg. Ein Fußgängerüberweg, der bislang ohne Markierungen und nur mit einer Verkehrsinsel ausgestattet war, bekam jetzt den lange geforderten Zebrastreifen.

Philipp Sasse einer der Initiatoren, die sich für die Markierung und ein Tempolimit – hier gilt seit kurzer Zeit Tempo 30 – an dieser Stelle zwischen den Grünanlagen Takufeld und Rochuspark nahe des Ossendorfbades und der Grundschule Am Pistorhof eingesetzt hatten, äußerte sich sehr zufrieden: „Das ist nun sehr eindeutig und wird vom Autoverkehr gut wahrgenommen.“

Große Bemühungen um Sicherheit für Kölner Fußgänger

Eindeutig sei die Regel, dass Fahrzeuge hier anhalten und warten müssten, wenn Fußgänger die Straße überqueren wollen. Zugleich merkt er aber auch an, dass offenbar nur die Beharrlichkeit seiner Initiative den raschen Fortschritt zu mehr Sicherheit bewirkt habe. Mehrfach habe er sich erkundigt und dabei auch immer eigene Angebote gemacht, Markierungen, Beschilderung oder auch eine Beleuchtung des Überweges privat zu finanzieren.

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Jedes Mal habe die Stadt kurzfristig reagiert. Anfang November vergangenen Jahres seien Tempo 30 Schilder im Straßenabschnitt zwischen Iltisstraße und Feltenstraße aufgestellt worden. Die Nachfrage, wann denn die zusätzliche Beleuchtung am Überweg installiert werde, habe dazu geführt, dass noch Ende November ein provisorischer Lichtmast errichtet wurde.

Das Bemühen um mehr Sicherheit an diesem Fußgängerüberweg war über viele Jahre hinweg ins Stocken geraten. In Auftrag gegebene Verkehrszählungen ergaben, dass die Anzahl der Fußgängerinnen und Fußgänger keine Ampel rechtfertigen würden.

Tödliches Unglück auf der Äußeren Kanalstraße in Köln-Ehrenfeld

Bewegung kam erst nach einem tödlichen Unfall im September 2020 in die Angelegenheit. Ein 89-jähriger Radfahrer war beim Überqueren der Äußeren Kanalstraße von einem Auto erfasst worden, in dem eine 85-jährige Frau am Steuer saß. An das tragische Unglück erinnert heute ein so genanntes Geisterrad, das der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) an der Stelle aufstellte.

Der ADFC gehörte ebenso wie die Initiative „Kidical Mass“ zu den Unterstützern der Petition für einen Zebrastreifen und ein Tempolimit. Das Beharren auf mehr Sicherheit dürfte aber weitergehen. Nur wenige Meter vom jetzt frisch markierten Überweg entfernt gibt es eine weitere Möglichkeit, mit Hilfe einer kleinen Verkehrsinsel zwischen den Autofahrspuren die Äußere Kanalstraße zu überqueren. Hier wurde noch nichts verändert. Im Unterschied zum Überweg mit Zebrastreifen besteht dort keine Pflicht für den Fahrzeugverkehr, anzuhalten, wenn am Straßenrand Menschen stehen, die auf die andere Seite möchten.

Auch einige hundert Meter weiter nördlich nahe der Ossendorfer Straße gibt es eine Verkehrsinsel, die das Überqueren erleichtern soll. Ende Januar verunglückte hier jedoch ein 64-jähriger Mann, nachdem er von einem Auto erfasst worden war, das von einem 55-Jährigen gesteuert wurde. Für Philipp Sasse ist es eindeutig, dass ein Tempolimit das Unglück hätte verhüten können.

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