Köln – Nach 50 Jahren verlässt der Duty-Free-Händler Heinemann den Flughafen Köln/Bonn - und das mitten in der Corona-Krise.  Ende des Jahres werden die fünf Shops mit einer Grundfläche von 1800 Quadratmetern geschlossen. 100 Mitarbeiter verlieren ihre Jobs.

Heinemann gebe den Betrieb mit dem Ende des laufenden Konzessionsvertrags zum 31. Dezember auf, so das Hamburger Privatunternehmen. „Unsere Entscheidung basiert auf den unterschiedlichen Vorstellungen über die künftigen vertraglichen Konditionen der Zusammenarbeit zwischen uns und dem Flughafen hinsichtlich Shop-Flächen, Abgaben und Laufzeiten“, so Sprecherin Nina Semprecht.  Der Flughafen sei ein „geschätzter Partner“, deshalb bedauere man die Entwicklung. Man werde mit dem Betriebsrat Verhandlungen über einen Sozialplan aufnehmen, da alle Arbeitsverhältnisse enden werden.

Keine Lösung gefunden

Auch der Flughafen bedauert die Trennung. „Uns verbindet eine langjährige, vertrauensvolle Partnerschaft – viele Passagiere haben über die vergangenen Jahrzehnte vom Engagement des Unternehmens in unseren Terminals profitiert und sich für ihre Reise mit Duty-Free-Produkten eingedeckt“, so Flughafen-Sprecherin Hannah Schneider. Aber: „Im Rahmen der jüngsten Vertragsverhandlungen konnte keine Lösung gefunden werden, die für die Wirtschaftlichkeit beider Unternehmen vertretbar gewesen wäre.“ Was mit den freiwerdenden Flächen geschieht, sei noch nicht entschieden. Man werde „neue Konzepte“ präsentieren.

Das könnte Sie auch interessieren:

Für 35 Millionen Euro

Kölner Unternehmen will neues Hotel am Flughafen eröffnen

Von

Stefan Worring

Merken

Flughafen Köln/Bonn

92 Menschen nutzten Corona-Teststation – aber kaum Passagiere

Von

Alexander Holecek

Merken

Ein Flughafen ohne Duty-Free-Shops ist allerdings schwer vorstellbar.  Heinemann ist als Hamburger Familienunternehmen mit weltweit mehr als 6000 Mitarbeitern einer der bedeutendsten Akteure im internationalen Reisemarkt. Shops findet man in über 100 Ländern an internationalen Flughäfen, an Bord zahlreicher Airlines, auf Kreuzfahrt- und Fährschiffen und in Bordershops. Die Firma besteht in fünfter Generation. Heinemann hat rund 40 Millionen Kunden jährlich.