Kölner Altstadt-FestTravestie-Show, rollendes Pub und Nostalgie-Fotos für Besucher

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Grit Knoblock und Olaf Häckel in ihrem „Rolling Pub“, einer fahrbaren Bar.

Innenstadt – „Das Kölner Publikum ist mittlerweile ein anspruchsvolles Publikum geworden“, resümiert Oskar Brumbach, „zu 0-8-15 Veranstaltungen geht heute keiner mehr“. Seit 1997 organisiert er das Sommerfest auf dem Heumarkt in Kooperation mit der IG Altstadt, ein Gespür für den Wandel von Zeitgeist und Geschmack hält ihn erfolgreich im Veranstaltungsgeschäft.

80 Stände wählte er für das Altstadtfest aus, die Zahl der Bewerber überstieg die Kapazität des Platzes bei weitem. Seinem Grundkonzept bleibt Brumbach treu – Billigartikel passen nicht ins Programm. „Wir wollen vernünftiges Essen, hochwertige Waren und ein wirklich sehr gutes Bühnenprogramm bieten.“

Bunter Mix an 80 Ständen

Und so entführt das Altstadtfest seine Besucher in eine Welt von Waren und Genüssen. Kirschkernkissen, Holzartikel, Schmuck und sogar Möbel kann man auf dem Heumarkt erstehen. Gastronomen locken mit würzigen und süßen Versuchungen, die Getränkebuden übertreffen sich gegenseitig mit ihrem Sortiment an alkoholischen und nicht-alkoholischen Spezialitäten.

„The Rolling Pub“ von Grit und Andree Knobloch war bereits mehrmals beim Fest dabei . Den fahrbaren Mini-Outdoor-Pub zimmerte Andree Knobloch aus Möbeln eines Irish Pub selbst, ein alter Schankwagen diente ihm als Rohling.

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Nostalgische Fotos konnten Besucherinnen und Besucher von sich machen lassen.

Über Duft und Geschmack ihrer Biere weiß Grit genau Bescheid, empfiehlt als milde Variante das zarte und malzige Kilkenny, O’Hara’s Irish Pale Ale findet sie wegen seines überraschenden Charakters interessant. „Der hopfenartige Geschmack ist etwas bitter, der Geruch aber sehr fruchtig“, erzählt sie.

Auch das Weingut Bär aus Ober-Olm bei Mainz gehört zu den „Wiederholungstätern“ auf dem Heumarkt. Nachdem sie letztes Jahr ausgesetzt hatten, wollten sie in diesem Jahr unbedingt wieder nach Köln. „Es ist eine schöne Stadt und die Leute trinken gern Wein hier!“, stellt Michael Bär fest. Mit Mutter Gabriele hält er im hölzernen Ausschank die beliebten Hausmarken bereit, Grauburgunder und Riesling gehören zu den Rennern des Weingutes mit Tradition. 1888 gründete der Urahn Bärs das Unternehmen, er übernahm es von Vater Bernhard.

Frozen-Jogurt, Nostalgie-Fotos und Live-Bands

Fans süßer Gaumenfreuden kommen am Frozen-Jogurt-Stand „Yogolove“ auf ihre Kosten. Rainer Weber und Filomena Rauch betreuen das Gefährt mit Leuchtturm-Optik. Toppings aus frischem Obst, Schokoladenlinsen und diversen Soßen krönen das trendige Geschmackserlebnis, selbst Gesundheitsbewusste geben sich dieser Sünde gerne mal hin.

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Künstlerin Sophie Russel auf der Bühne des Allstadtfests.

Am Stand von Hans Poos, daswie ein Bahnhofshäuschen aussieht, wird nichts konsumiert, wohl aber kreiert. Der Schöpfer nostalgischer Fotografien versetzt seine Kundschaft in die Zeit der Jahrhundertwende, die Fotosession dauert trotz der täuschend echten Ergebnisse nur wenige Minuten.

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Luljeta Shabani und Emine Saka haben sich nach genauer Betrachtung der Auslage zu einer Aufnahme entschlossen, galant führt Poos seine Klientinnen in das Studio 1900, ein „Küss die Hand“ gehört für ihn zum Service dazu. Im Nu verwandelt er die Frauen in Damen aus der Vergangenheit, Überziehkleider mit Klettverschluss machen es möglich.

Ab Mittag spielen Live-Bands auf der Bühne, die Nordstars starten das Programm mit internationalen Hits, Travestie-Künstlerin Sophie Russel bringt Stimmung mit dem Höhner-Song „Dicke Mädchen haben schöne Namen“. Der Platz vor der Bühne füllt sich, trotzdem kommt kein Gefühl der Enge auf. „Wir stellen nicht überall Händler auf, für den Fall, dass mal was passiert“, erklärt Brumbach. Neben guter Unterhaltung ist ihm die Sicherheit auf dem Altstadtfest besonders wichtig.

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