„Held Carneval“Kölner Festkomitee übergibt historischen Festwagen

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Übergabe des  historischen Festwagens an den „Held Carneval“ (Stefan F. Robert). Sechs Männer stehen um einen kleineren Karnevalswagen herum. Auf dem Wagen sitzt der „Held Carneval“ auf einem gelben Wasser-Fabelwesen.

Übergabe des historischen Festwagens an den „Held Carneval“ (Stefan F. Robert).

Das Festkomitee Kölner Karneval hat für die Aufführungen des Divertissementchens den historischen „Heldenwagen“ zur Verfügung gestellt. Üblicherweise steht der Wagen im Kölner Karnevalsmuseum am Maarweg. Niemand weiß, was der markante Wagen exakt darstellt.

Der „Held Carneval“ des Jahres 2023 heißt Stefan F. Robert. Sein Vorgänger im ersten Maskenzug 1823 trug den Namen Emanuel Stephan Ciolina-Zanoli. Stefan ist der Held im nächsten Divertissementchen „Fastelovend zesamme“ der Cäcilia Wolkenburg, der Bühnenspielgemeinschaft im Kölner Männer-Gesang-Verein (KMGV).

Emanuel-Stephan war der strahlende Fixpunkt bei der Neuordnung des Kölner Karnevals vor 200 Jahren. Vieles hat sich in den zurückliegenden Jahrhunderten gewandelt, das Fortbewegungsmittel des Narren-Herrschers nicht. Zillchen-Regisseur Lajos Wenzel schickt seinen Helden in dem prächtigen Festwagen aus dem Jahr 1823 auf die Bühne. Das Original hat die Geschichte untergepflügt, aber es handelt sich bei dem goldenen Prunkstück um einen originalgetreuen Nachbau, rekonstruiert nach historischen Bildern.

„Heldenwagen“ steht sonst im Kölner Karnevalsmuseum

Was genau der markante Wagen darstellt, lässt sich nicht exakt sagen. Jürgen Nimptsch, Baas genannter Vorsitzender der Cäcilia Wolkenburg, erkennt in dem Tier einen Delfin. Andere sehen in dem etwa vier Meter langen Teil eher einen Fisch. Ob Delfin oder Fisch, die goldenen Schuppen und der Schwanz lassen auch eine Verwandtschaft zu einem Drachen erahnen. Der „Heldenwagen“ ist üblicherweise Teil der Dauerausstellung im Karnevalsmuseum am Maarweg. Für die Aufführungen des Divertissementchens stellte das Festkomitee Kölner Karneval den Delfin/Fisch zur Verfügung.

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Bei der Anfrage ans Museum stellte sich drolligerweise heraus, dass der Wagen zurück in die Zukunft reist. „Die Cäcilia Wolkenburg hat den Wagen 1998 für das Stück ,Et hätt jefunk’ bauen lassen. Später ging er ans Museum, das hatten wir gar nicht mehr auf dem Radar“, erzählte Jürgen Nimptsch bei der Präsentation des Prunkstücks in der Kölner Oper im Staatenhaus, wo das Zillchen vom 21. Januar bis 21. Februar 2023 aufgeführt wird. „Der Vorverkauf hat schon begonnen und entwickelt sich erfreulich. Wir sind guten Mutes, dass die Zillchen-Fans uns die Treue halten“, sagte Gerd Schwieren, Präsident des KMGV.

200 Jahre Kölner Karneval stehen unter dem Motto „Fastelovend zesamme“

„Fastelovend zesamme“ rankt sich um das Jubiläum 200 Jahre Kölner Karneval. „Das Stück soll auch ein Geschenk an die vier Jubilare sein“, sagte Gerd Schwieren. Zu den ersten, die dem „Helden Carneval“ in seinem prächtigen Gefährt huldigten, zählten Festkomiteepräsident Christoph Kuckelkorn, Thomas Andersson, Vorsitzender des Vereins „Hellige Knäächte un Mägde“, Joachim Zöller, Präsident der Großen von 1823 und Uli Schlüter, Vize-Präsident der Roten Funken.

Alle Jubilare unterstützen die Produktion der Cäcilia Wolkenburg. Die Kölsche Funke rut-weiß vun 1823 stellen 50 Uniformen, die „Hellige“ steuern 12 Trachten und die Insignien des Jeckenbääntchens fürs Zillche-Ballett bei und von der Frackgesellschaft „Die Große von 1823“ kommen etliche Mützen, Schärpen und Orden.

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