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KneipentourKasalla klarer Favorit – So lief der „Loss mer singe“-Auftakt im Lapidarium

Lesezeit 4 Minuten
Drei Frauen mit Liedzetteln singen bei der Auftaktveranstaltung der Kneipentour von "Loss mer Singe" im Lapidarium.

Das Mitsingen ist zurück: Der Auftakt von „Loss mer singe“ im Kölner Lapidarium.

Die Mitsing-Veranstaltung „Loss mer singe“ ist nach zwei Jahren zurück in den Kneipen – und erste Favoriten für den Hit der Session kristallisieren sich heraus.

Loss mer singe ist zurück - und alles ist wie früher. Oder noch besser? Nach zwei Jahren ausgefallener Kneipentour ist das Einsingen in den Karneval mit allen neuen Liedern der Session zurück. Am Mittwochabend fand der Auftakt im Lapidarium am Eigelstein statt. Die Begeisterung für das Mitsingen scheint bei den Kölnerinnen und Kölnern auch in der Pandemie nicht abgenommen zu haben.

Großer Andrang schon ab dem Nachmittag vorm Lapidarium

Bereits um 11 Uhr morgens hätten sich die ersten Menschen vor dem Lapidarium versammelt, um 15 Uhr seien es bereits 50 gewesen – ins Lapidarium passen gerade mal 200 Leute. Die Situation um 19 Uhr, rund eine Stunde vor Start, stellt sich dann folgendermaßen dar: Reihenweise müssen Menschen, größtenteils Ende 20, ans nahe gelegene „Anno Pief“ verwiesen werden, wo eine Alternativveranstaltung für alle die stattfindet, die es nicht mehr reingeschafft haben. So manch’ ein junger Karnevalist dürfte fürs nächste Mal dazugelernt haben. „Es ist Wahnsinn, noch ein bisschen unwirklich“, sagt Loss mer singe-Initiator Georg Hinz. „Wir freuen uns tierisch auf den Abend.“

Wochenlang hat sich das Teamvorbereitet, die Auswahl aus 20 Songs zusammengestellt, aus denen am Ende der Kneipentour der neue Hit der Session hervorgehen wird. „Es wird Lieder geben, die total gemocht werden, von Anfang an. Das zu spüren, wenn Lieder die Leute emotional angehen, das ist ein super Gefühl. Ich kann noch nicht genau sagen, bei welchem Lied, aber es wird passieren“, so Hinz.

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Brings-Song fällt beim Publikum durch

Zu Beginn darf der Saal sich beim Titelsong der Veranstaltung warmsingen: Zu „Loss mer singe“ von Kafi, Bömmel und Hartmut von den Bläck Fööss schallt es durchs Lapidarium: „Et es doch immer widder schön,wenn mer all zesamme sin.“ Dann geht es los mit den neuen Songs der Session. Neben allen großen Bands wie Brings, Kasalla, Bläck Fööss, Höhnern und Paveiern sind auch kleinere Acts wie die Marie Band oder Bohei mit Liedern vertreten.

Den Start macht Eldorados „Zick zo lääve“, das mit seinem zwar wenig originellen, aber eingängigen Refrain aus „Oh Oh ijäo - Zick zo lääve“ direkt gut bei den Mitsingenden ankommt. Weniger goutiert wird hingegen „Mir sin Kölsche“ von Brings. „Klingt nach Ballermann“, sagt eine Frau in Rut-Wiess. Im ersten Teil des Abends stechen unter den Songs vor allem Miljö mit „För 1Naach“, Fiasko mit „Unendlich lebendig“ und Kempes Feinest mit „Naach verdrieve“ hervor.

Räuber, Höhner und Bläck Fööss mit guten Sessionshits

Die Lieder mit einer realistischen Chance auf den Loss mer Singe Titel befinden sich allerdings auf der Rückseite des Liedzettels, in der zweiten Hälfte des Abends. Die Räuber haben mit „Wigga Digga“ und dem perfekt zum Mitsingen geeigneten Vers „Ein Allerletztes, ein Allerlalala...“ ihren festen Platz im Kneipenkarneval jetzt schon sicher. Und den Höhnern gelingt mit dem von Patrick Lück gesungenen „Prinzessin“ der Übergang zu einer Zeit nach Henning Krautmacher, der an dem Lied allerdings noch mitgeschrieben hat. Auch die Bläck Fööss dürften dank „En d’r Altstadt weed en Bud frei“ die erste Session ohne Bömmel Lückerath und Erry Stoklosa gut bewerkstelligen - auch wenn der Song eher in der Kneipe als im Sitzungssaal funktionieren dürfte.

Den tanzbarsten Song für das jüngere Karnevalspublikum liefern Planschmalöör. „Eat Sleep Alaaf Repeat“ wird auf jeder Party laufen. Auch in dieser Session geht aber nichts an Kasalla vorbei. „Sing mich noh Hus“ ist der letzte Song des Abends, gefühlvoll, ohne kitschig zu sein, zum Schunkeln, zum Zusammenkommen, das richtige Lied nach drei Jahren Pandemie. Wenig überraschend landen Kasalla am Ende des Abends auf Platz Eins in der Mitsingenden-Gunst des Lapidariums, gefolgt von den Räubern und den Bläck Fööss.

Aber noch viel wichtiger ist, wie es im „Loss mer singe“-Song heißt: „Esu e wunderschön Jeföhl, kritt mer he schnell, wenn mer’t nur will“ - das „Jeföhl“, es ist wieder da.

Die nächsten Termine sind am 6. Januar im Alt Poller Wirtshaus und in der Flotte. Der Einlass ist frei, frühes Erscheinen empfohlen. Für die Loss mer singe Sitzung am 14. Februar im Theater am Tanzbrunnen gibt es noch Tickets ab 33 Euro lossmersinge.ticket.io.

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