Kölner PrinzenessenDreigestirn und Festkomitee lassen Session Revue passieren

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Kinder tanzen vor dem Dreigestirn vor blauem Bühnenhintergrund

Eine Kindertanzgruppe aus der Ukraine beeindruckte nicht nur das Dreigestirn.

Im Gürzenich zogen das Festkomitee und das Kölner Dreigestirn eine erste Bilanz der bald endenden Session.

Rund 200 Gäste trafen sich zum traditionell einen Tag nach Weiberfastnacht stattfindenden Prinzenessen, zu dem das Dreigestirn in den Gürzenich eingeladen hatte. Im festlichen Rahmen zogen Festkomitee und Dreigestirn eine erste Bilanz vor dem Endspurt der fast abgelaufenen Session. Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn würdigte den ehrenamtlichen Einsatz für das karnevalistische Brauchtum.

Dann sprach er vom „Respekt, den wir vor Weiberfastnacht hatten, vom Nachholbedarf bei einer Klientel, die wir gar nicht so richtig beherrschen können, die keine Tickets kaufen und als Masse nicht kalkulierbar sind. Aber da hat sich gestern ein sehr schönes Bild abgezeichnet“. Kuckelkorn betonte die Einigkeit mit Polizeipräsident Falk Schnabel in der Einschätzung, dass alles gut reguliert gewesen sei. Man habe aus dem 11.11. die richtigen Konsequenzen gezogen und vor Ort das Gespräch mit jungen Menschen gesucht.

Menschen, die Köln mögen, wollen sie etwas bieten

„Ich habe keinen getroffen, der aus Köln war, alles junge Leute zwischen 14 und 18, die Köln total cool finden.“ Deshalb fordert er: „Wir müssen denen etwas bieten.“ Kölsche Musik vom Band auf den Uniwiesen sei, hier zitierte er Falk Schnabel, „von der Stimmung nichts anderes als im Festzelt vom Stadt-Anzeiger oder am Tanzbrunnen. Nur ohne Eintritt“. Kuckelkorn weiter: „Was ich vermisse, ist ein Bekenntnis zu den jungen Leuten. Nur so können wir gewinnen.“ Prinz Boris I. (Boris Müller), Bauer Marco (Marco Schneefeld) und Jungfrau Agrippina (André Fahnenbruck) ließen die Session in Anekdötchen Revue passieren, und verpackte den eher kritischen Teil geschickt in eine Rede aus Sicht der Prinzen-Pritsche.

Christoph Kuckelkorn und Bernhard Conin stehen am Rednerpult.

Bernhard Conin wurde von Christoph Kuckelkorn gewürdigt.

Man wünschte sich ein Ende des Krieges, volle Säle 2024, das der Dom wieder leuchtet und mehr Respekt fürs Dreigestirn. „Das Belagern und gar Beleidigen nur für ein Foto geht so nicht, da müssen die Menschen sich besser im Griff haben.“ Minutenlange stehende Ovationen waren ihnen sicher. Zumal sie noch ein Zeichen setzten und kurzfristig eine ukrainische Jugendtanzgruppe aus Mykolaiv nach den Hellige Knäächte & Mägde ins Programm eingebaut hatten. Die hatte das Dreigestirn zwei Tage zuvor beim Besuch des blau-gelben Kreuzes kennen gelernt und war beeindruckt vom Lebensmut dieser Opfer des Krieges.

Jecke sitzen an einer langen Tafel.

Das Dreigestirn mit Frauen beim Prinzenessen im Gürzenich.

Conin als idealer Netzwerker gelobt

Die ultimative Lobhudelei gebührte dann Bernhard Conin; der Chef von Köln-Kongress geht Ende Februar in Ruhestand. Der „perfekte Netzwerker“, so Christoph Kuckelkorn, „hat seine Spuren hinterlassen, in der Stadt und im Brauchtum“. Conin wurde mit dem höchsten Orden des Festkomitees für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Jungfrau Agrippina hatte sich an Wieverfastelovend offenbar verausgabt: Nach mehr als 15 Terminen am Donnerstag setzt Ihre Lieblichkeit nach dem Prinzenessen für den Rest des Freitages aus, um die Stimme zu schonen.

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