„Man kann Fehlverhalten nie ausschließen“Stadt Köln trotz zweier Problemfälle zufrieden mit privater Security am 11.11.

Lesezeit 2 Minuten
Was der 11.11. diesmal mit Blick auf die Security sicherer?

Was der 11.11. diesmal mit Blick auf die Security sicherer?

War der Sicherheitsdienst am 11.11. zuverlässiger als in den vergangenen Jahren? Ja, meint die Stadt. Obwohl es Probleme gab.

Die Stadt Köln zieht mit Blick auf die Zusammenarbeit mit privaten Sicherheitsdiensten am 11.11. ein positives erstes Fazit. „Grundsätzlich können wir bereits feststellen, dass das Sicherheitskonzept und die Zusammenarbeit mit dem Vertragspartner den gewünschten Erfolg hatten und die Jecken sicher feiern konnten“, teilte eine Stadtsprecherin auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ mit.

Das gelte trotz zweier Fälle, in denen Mitarbeitenden Fehlverhalten nachgewiesen worden ist: Ein Mann bot offenbar an, Menschen gegen eine Geldzahlung Zugang zum zwischenzeitlich gesperrten Zülpicher Viertel zu gewähren, in einem andern Fall gab sich ein nicht registrierter Mann mit der Kleidung eines geprüften Security-Mitarbeiters als solcher aus. „Auch durch noch so intensive Prüfungen kann man persönliches Fehlverhalten – falls sich insbesondere der Verdacht der Geldannahme bestätigen sollte – leider nie ganz ausschließen“, teilt die Stadt dazu mit. Man habe keine Anhaltspunkte dafür, dass die Verantwortung für die beiden Fälle beim Vertragspartner liege.

Stadt Köln: Subunternehmer-System jetzt eine Ebene kleiner

Die Stadt geht davon aus, die Sicherheitsdienste so intensiv überprüft und kontrolliert zu haben, dass über die beiden bekannten Fälle hinaus keine weiteren Probleme mit dem Sicherheitspersonal entstanden sind. Insgesamt seien 750 vorab mehrstufig geprüfte Mitarbeitende privater Sicherheitsunternehmen in Schichtmodellen rund um die Feierlichkeiten am 11.11. im Einsatz gewesen. Angestellt waren die Personen laut Stadt inklusive des Vertragspartners bei 67 Sicherheitsunternehmen. Das Ziel, das Subunternehmer-System auf drei Ebenen zu beschränken, hat die Stadt nach eigenen Angaben erreicht. Das heißt: Der Vertragspartner der Stadt hat mit Subunternehmern zusammengearbeitet, diese wiederum haben weitere Subunternehmen beauftragt, ihr Personal einzusetzen. Von diesen Unternehmen wiederum seien aber keine weiteren Aufträge erteilt worden.

Alles zum Thema Andrea Blome

Wie berichtet sind das Ordnungsamt und Stadtdirektorin Andrea Blome infolge eines Prüfberichts, der die Zusammenarbeit zwischen der Stadt und privaten Sicherheitsdiensten kritisch beleuchtet und massive Sicherheitslücken identifiziert hat, massiv unter Druck geraten.

Kölner Karneval: Hat die Kooperation mit der Security doch eine Zukunft?

Kritisiert wurde in dem Bericht des Rechnungsprüfungsamtes unter anderem, dass bei zahlreichen Sicherheitskräften vorab keine polizeiliche Überprüfung stattgefunden hat. Auch kannte die Stadt den Großteil der Unternehmen, die an den Karnevalstagen als Subunternehmen involviert waren, nicht. Hinzu kamen gesetzeswidrige Arbeitszeiten sowie fragwürdige Zahlungen an den Vertragspartner, die dem Bericht zufolge unaufgefordert erfolgten.

In der Stadtspitze war infolge des Berichts die Überlegung aufgekommen, spätestens für den Straßenkarneval im nächsten Frühjahr mit einem anderen Unternehmen zusammenzuarbeiten. Nun allerdings scheint die Stadt durchaus zufrieden zu sein mit dem Ablauf des 11.11. Womöglich hat die Zusammenarbeit, die seit 2017 läuft, also doch eine Zukunft.

KStA abonnieren