Man sei vor Ort, um „friedlich, aber bestimmt“ auf die ungewisse Zukunft des Gremberger Wäldchens in Köln hinzuweisen.
Mitten in der NachtAktivisten errichten Protestcamp im Gremberger Wäldchen in Köln

Im Wald haben Aktivistinnen und Aktivisten mehrere Plattformen errichtet sowie Zelte und Infrastruktur für den Verbleib vor Ort.
Copyright: David Block
Eine Gruppe von rund 30 Menschen hat unter dem Motto „Gremberger Wäldchen bleibt!“ in der Nacht auf Freitag ein Protestcamp im Gremberger Wäldchen zwischen Vingst und Poll im Rechtsrheinischen errichtet. Die Umweltaktivisten wollen mit der Besetzung ihren Protest gegen die geplante Rodung eines Teils des Wäldchens zugunsten des Ausbaus der Autobahn 4 in direkter Nähe zum Ausdruck bringen.
„Seit heute früh verteidigen wir auf mehreren Bäumen das Gremberger Wäldchen im Südosten von Köln“, teilte die Gruppe am frühen Freitag mit. Weiter hieß es: „Die Politik plant in Zeiten des Klimanotstandes den Ausbau der A4 von sechs auf acht Spuren. Diesem Wahnsinn stellen wir uns entschieden entgegen und fordern: radikale Verkehrswende statt Autos ohne Ende.“
Laut Aktivisten seien weder Bäume beschädigt noch Wege gesperrt worden
In einem Abschnitt des ältesten Kölner Waldgebiets sind mehrere Plattformen errichtet worden sowie Zelte und Infrastruktur für den Verbleib vor Ort. Es seien weder Bäume beschädigt, noch Wege gesperrt worden, erklärt ein Sprecher der Gruppe dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Kontakt zu Behörden bestehe im Zusammenhang mit der Aktion bislang nicht.
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Ein Polizeisprecher berichtete am Vormittag von sechs Personen auf drei Bäumen. Ein Streifenwagen sei unterwegs, um die Situation vor Ort zu bewerten. Wie es heißt, soll vorige Woche bereits auf Veranlassung der Stadt Köln ein Baumhaus im Gremberger Wäldchen abgebaut worden sein.
Man sei vor Ort, um „friedlich, aber bestimmt“ auf die ungewisse Zukunft des Gremberger Wäldchens in Köln hinzuweisen. „Wir bleiben hier, bis ernsthafte Gespräche mit den Verantwortlichen und Institutionen stattfinden, die in fünf Jahren hier den Ausbau der A4 und die Zerstörung des alten Waldes beginnen wollen“, kündigte ein Mitglied der Gruppe vor Ort an. Das „ständige Hin- und Herschieben der Zuständigkeiten“ sei unsäglich, die Bürgerinnen und Bürger der Stadt hätten ein Recht darauf, über den Plan für den historischen Wald stärker einbezogen zu werden.