Flughafen Köln/BonnBaerbocks Pannenflieger nach Debakel wieder in der Heimat – Luftwaffe reagiert

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18.08.2023, Nordrhein-Westfalen, Köln-Bonn Airport: Pannenflieger der Bundeswehr landet nach dem Flug von Abu Dabi auf dem Flughafen Köln/Bonn. Nach der Pannenreise von Außenministerin Baerbock ist der betroffene Airbus 340 nach Deutschland zurückgekehrt. Foto: Henning Kaiser/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Flughafen Köln/Bonn: Der Pannenflieger der Bundeswehr, „Konrad Adenauer“ landet nach dem Flug von Abu Dhabi.

Die 23 Jahre alte „Konrad Adenauer“ ist zurück am Flughafen Köln/Bonn. Die Luftwaffe kommentierte die Rückkehr aus Abu Dhabi mit Humor.

Sie ist wieder da: Die Regierungsmaschine, mit der Bundesaußenministerin Annalena Baerbock tagelang in der arabischen Wüste gestrandet war, ist an den Heimatflughafen zurückgekehrt. Am Freitagabend setzte der Airbus 340 sicher auf der Landebahn am Flughafen Köln/Bonn auf. Die Flugbereitschaft, eine Art Personen-Airline der Bundeswehr, hat seit Jahrzehnten ihren Sitz in Köln-Wahn. Die Luftwaffe reagierte bei X, ehemals Twitter, auf den Flug der „Konrad Adenauer“.

Leicht selbstironisch schrieb das Social-Media-Team vom „Sorgenkind“. Dazu wurde ein Video veröffentlicht, in dem das Flugzeug über ein Rollfeld des Flughafens fährt. Unter dem Post gibt es einige positive Kommentare: „Bitte lasst Euch nicht von so ein paar Miesmuscheln die Freude nehmen“, heißt es beispielsweise mit Blick auf die heftige Kritik am Zustand der Regierungsmaschinen.

Annalena Baerbock doppelt in Abu Dhabi gestrandet

Anders als mit Humor lässt sich die Pannenserie der Regierungsflieger offenbar auch nicht verkraften. In Abu Dhabi hatten zuvor zwei erfolglose Startversuche mit der Bundesaußenministerin an Bord stattgefunden. Das Flugzeug musste beide Male wegen technischer Probleme nach Abu Dhabi zurückkehren. Die Piloten konnten die Startklappen nach dem Abheben nicht einfahren. Die Maschine musste zweimal rund 80 Tonnen Kerosin in der Luft ablassen.

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Baerbock brach daraufhin ihre geplante Reise nach Australien, Neuseeland und Fidschi ab und kehrte per Linienflug nach Deutschland zurück. Sie schrieb in einer Mitteilung dazu, der Vorfall sei „ärgerlich“.

In der deutschen Öffentlichkeit hatte es viel Spott für die Pannenserie gegeben. Daneben äußerten sich aber auch viele besorgt über das Bild, das Deutschland im Ausland abgebe, wenn die eigene Regierung an der Flugtechnik scheitere. Auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte mit einem Scherz auf die Pannen reagiert.

Wegen der wiederholten Probleme entschied die Luftwaffe, gleich beide A340-Jets, die die Flugbereitschaft in Betrieb hat, umgehend auszumustern.

Regierungsflieger vor Rückflug aus Abu Dhabi repariert

Nach Angaben des „Spiegel“ war vor dem Rückflug ein Sensor an den Tragflächen des Flugzeugs ausgetauscht worden, der das Einfahren der Startklappen verhindert haben könnte. Weil sich die Klappen nicht einfahren ließen, konnte der A340 beide Male die erforderliche Reisehöhe und Fluggeschwindigkeit nicht erreichen.

Ursprünglich hatte die Maschine in Abu Dhabi nur zum Tanken zwischenlanden sollen. Daraus wurde dann ein mehrtägiger Aufenthalt und ein Imageschaden für Deutschland. Dies auch vor dem Hintergrund, dass es sich bei weitem nicht um die ersten Pannen eines Regierungsfliegers handelt. Mit der „Konrad Adenauer“ waren bereits Bundeskanzlerin Angela Merkel und der damalige Finanzminister Olaf Scholz gestrandet. Auch andere Maschinen hatte Defekte.  

Künftig sollen modernere A350 für Langstrecken eingesetzt werden. Davon gibt es zwei Maschinen bei der Flugbereitschaft an Köln/Bonn. Im Fall von Annalena Baerbocks Reise stand allerdings keiner der A350 bereit.

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