Toten Hosen im Kölner Stadion„Das gibt es in Düsseldorf nicht – muss man zugeben“

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Die Toten Hosen im Rhein-Energie-Stadion: Tourauftakt am Freitag, 10. Juni.

Köln – Im Rhein-Energie-Stadion drängt sich die Fußballmetapher förmlich auf und Campino von den Toten Hosen greift dankbar zu: „Wir haben großen Respekt vor den Kölnern, die stehen heute nicht umsonst da, wo sie sind und trotzdem rechnen wir damit, dass wir drei Punkte holen und nach vorne spielen werden“, sagt der Sänger der Band bei dem Pressetermin anlässlich des bevorstehenden Konzerts am Freitag, 10. Juni.

Die Toten Hosen: Tournee zum 40. Geburtstag startet im Rhein-Energie-Stadion Köln

Dieses bildet den Auftakt zu ihrer Tournee „Alles aus Liebe“ zum 40-jährigen Bestehen der Rocker.  Vor einem ausverkauften Stadion wird die Band auf vier Jahrzehnte Musikgeschichte blicken und neue Lieder, aber vor allem auch ältere Hits spielen. Dass nun die Kölner zuerst in den Genuss kommen, auch in den der neu gestalteten Bühne, finden die Musiker gut, denn mit dem hiesigen Publikum habe man tolle Erfahrungen gemacht; „wie die abgegangen sind, ob männlich, weiblich, jung, alt“, erinnert sich Campino. Und Bandkollege Breiti alias Michael Breitkopf ergänzt: „Hier ist eine super Clubkultur mit einer Vielzahl von Konzerten, was es in Düsseldorf so nicht gibt – das muss man zugeben.“

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Die Toten Hosen beim Pressetermin im Rhein-Energie-Stadion

Corona sorgt bei Toten Hosen für Verunsicherung

Der letzte Auftritt im Rahmen einer Tournee liegt mittlerweile fast drei Jahre zurück: Neben der Vorfreude ist also auch etwas Anspannung zu spüren. Es sind 18 Auftritte bis zum 10. September in Deutschland, Österreich und der Schweiz geplant. Doch mit allen Unwägbarkeiten: Corona-Auflagen gibt es zwar keine mehr, doch das Virus macht vielen Musikern immer noch einen Strich durch die Rechnung.

Alles zum Thema Konzerte in Köln

Herbert Grönemeyer habe zum Beispiel seine Tour abgesagt, so Campino. „Leute fallen aus, die Sorge reist immer mit, die Unsicherheit ist da“, so der Frontmann. Und die Zahl der helfenden Hände, die es treffen könnte, ist bezeichnend, eine Veranstaltung in der Größenordnung eine logistische Herausforderung. Allein 113 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter reisen mit der Band mit und vor Ort in Köln seien noch rund 800 beschäftigt – vom Einlass, bis hin zur Technik. Doch „die Vorfreude auf kollektive Erlebnisse überwiegt deutlich“, resümiert Campino, den auch die aktuellen Geschehnisse in der Ukraine umtreiben. „Wie wird dieser Krieg eskalieren? Daher kommen wir zu dem Schluss, dass Abende wie der am Freitag etwas ganz Besonderes sind, Freiheit nicht das Selbstverständlichste“.

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Geschichte der Toten Hosen: Gesellschaftliches Engagement gegen Rechts

Die Geschichte der Band ist eng mit ihrem gesellschaftlichen Engagement verbunden. Stets haben sie gegen Nazis und Rassismus gekämpft, entsprechende Kampagnen unterstützt. Auf der Tournee werden sie daher von Organisationen wie  Pro Asyl und  Kein Bock auf Nazis begleitet, die ihre Arbeit vorstellen. „Als Musiker können wir allerdings nur für einen Aha-Moment sogen, unsere Popularität einbringen, jedoch ohne den Zeigefinger gegen andere Musiker zu heben: Das ist eine absolut private Entscheidung und wir fühlen uns nicht als etwas Besseres“, so Campino.

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Die Toten Hosen in Köln vor ihrer neu gestalteten Bühne im Stadion.

Support von Feine Sahne Fischfilet trotz Vorwürfe gegen Monchi

Musikalischen Support erhalten Die Toten Hosen in Köln von der Band Feine Sahne Fischfilet, den Leoniden und Tim Vantol. Mit den jüngsten, anonymen Vorwürfen von Machtmissbrauch und sexualisierter Gewalt gegen Frontmann Monchi von Feine Sahne Fischfilet geht die Band souverän um – einen Imageschaden fürchten sie nicht. „Das sind haltlose Vorwürfe, eine Hetzkampagne im Internet“, kommentiert der jahrzehntelange Geschäftsführer der Band Patrick Orth.

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