Viele Kölner wieder genesenDie Zahl der aktuell Corona-Erkrankten sinkt seit Tagen

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Leere vor dem Kölner Dom

Auch über die Kölner Domplatte bewegen sich aktuell kaum Menschen.

Köln – Die Verdopplungszeit der durch einen Labortest bestätigen und somit bekannten Corona-Infektionen beträgt in Köln mittlerweile knapp 14 Tage. Die Ausbreitung des Sars-CoV-2-Virus, die durch diese Messgröße erfasst werden soll, hat sich demnach deutlich verlangsamt haben. Denn es gilt: Je länger die Verdopplungszeit, umso weniger breitet sich der Erreger aus.

Dass sich die Infektionslage – mindestens vorübergehend – entspannt hat, lässt sich mit Äußerungen den Kanzleramtsministers Helge Braun belegen. Vor Beginn der jetzigen Einschränkungen habe es eine „Verdoppelung alle drei Tage“ gegeben, sagte der CDU-Politiker vor einigen Tagen. Um aber das Gesundheitswesen nicht zu überfordern, müssten die Verdopplungszeiten bei deutlich über zehn Tagen liegen. „Wahrscheinlich sogar eher zwölf oder vierzehn Tage“, so Braun.

Stadtdirektor zeigt sich vorsichtig optimistisch

Entwarnung für Köln also? Davon kann laut Stadtdirektor Stephan Keller noch nicht die Rede sein. „Die Entwicklung der Zahlen lässt ganz vorsichtig auf erste Erfolge der Kontakt reduzierenden Maßnahmen schließen“, sagte der Chef des Krisenstabes am Dienstag in einer Sitzung des Hauptausschusses. „Echten Grund zur Zuversicht können wir aber erst haben, wenn sich dieser Trend in den nächsten Tagen so fortsetzt.“ Die Formulierung „die nächsten Tage“ zeigt, dass sich Keller nicht festlegen will.

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Nach Auffassung von Virologen wird sich der überwiegende Teil der Bevölkerung früher oder später mit dem Coronavirus anstecken. Über welchen Zeitraum das geschehen werde, sei derzeit nicht genau abzusehen. Die Ausbreitung werde sich wahrscheinlich über mehrere Jahre hinziehen. Bis ein Impfstoff auf den Markt kommt, dürften noch Monate vergehen. Die Einschränkungen des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens sollen möglichst verhindern, dass es mehr schwer Erkrankte gibt als Behandlungsplätze in Krankenhäusern. Betrachtet man die Belegungszahlen im April, ist die Stadt von diesem Szenario weit entfernt.

Zahl der aktuell Erkrankten sinkt

Seit dem vorigen Freitag steigen die täglich veröffentlichten Fallzahlen neu angesteckter Menschen weniger an als die der genesenen. Das heißt, die Zahl der akut erkrankten Kölnerinnen und Kölner sinkt geringfügig; am Mittwoch waren es laut Presseamt noch 848. Zum Vergleich: Am Donnerstag, 2. April, hatte die Stadt noch 981 erkrankte Personen vermeldet. Zwar werden zunehmend mehr Patienten im Krankenhaus behandelt.

Ebenso steigt die Zahl derer, die auf einer Intensivstation liegen. So waren am Mittwoch 68 der im Stadtgebiet zur Verfügung stehenden 350 Intensivbetten belegt. Jedoch sagen die Zahlen nicht zwingend etwas über das örtliche Geschehen aus.

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Denn auch das teilte Stadtdirektor Keller den Ratspolitikern mit: „Es springt ins Auge, dass ein durchaus erheblicher Teil der Belegung durch Patienten erfolgt, die nicht aus Köln kommen, sondern aus dem Umland.“ Momentan sei die Belegungsquote sogar etwas niedriger als von der Verwaltung prognostiziert, sagte Keller. „Das ist an der Stelle ein gutes Zeichen.“

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