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Buchvorstellung von Helmut Gabel70 historische Kurzgeschichten aus Köln und der Region

Lesezeit 3 Minuten
Alexander Wüerst und Helmut Gabel halten das Buch gemeinsam hoch.

Alexander Wüerst und Helmut Gabel freuen sich über das ab sofort erhältliche Buch.

In dem Buch „Stadt – Land – Fluss. Geschichten aus dem Rheinland.“ erinnert Helmut Gabel an wichtige Ereignisse der Kölner Region.

Die Not in Deutschland war groß im Jahr 1923, die Inflation erreichte spektakuläre Ausmaße. Ein Zentner Kartoffel kostete drei Milliarden Mark. Hungernde Einwohner Kölns unternahmen Hamsterfahrten ins Bergische, um sich über die Kartoffelfelder herzumachen, und Federvieh und Getreide mitgehen zu lassen.

Als am 26. Oktober Tausende Kölner auf Beutezug am Bahnhof Overath ankamen, trafen sie auf den Widerstand von Bauern, die weitere Plünderungen verhindern wollte. Zwei Menschen starben, viele wurden verletzt. So brach der „Overather Kartoffelkrieg“ aus. Er wird im ersten Kapitel des Bilder- und Lesebuchs „Stadt – Land –Fluss“ gegenwärtig, das jetzt beim Greven Verlag vorgestellt wurde.

Wichtige geschichtliche Ereignisse aus Köln – „Land“ steht aber im Vordergrund

In rund 70 kurzen Geschichten erinnert Autor Helmut Gabel an Ereignisse, die sich seit 1923 in der Region zugetragen haben. Es ist ein Streifzug durch Politik, Wirtschaft, Kultur, Sport und Technik. Zwar spielt Köln eine wichtige Rolle, das Hauptaugenmerk gilt jedoch dem „Land“, sprich dem Rhein-Erft-Kreis, dem Rheinisch-Bergischen Kreis, dem Oberbergischen Kreis und dem Rhein-Sieg-Kreis.

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Köln rückt in den Blick, wenn es zum Beispiel um die Grundsteinlegung für das Ford-Werk und den „1000-Bomber-Angriff“ im Zweiten Weltkrieg geht, um die Gründung der Bläck Fööss, die Eröffnung des Elefantenparks im Zoo und den Weltjugendtag. Zu den Geschehnissen in der Region, denen sich Gabel widmet, gehören etwa die Eröffnung des Märchenwalds Altenberg, der Auftakt der Brühler Schlosskonzerte, das große Zugunglück in Radevormwald, der Umzug des Schaufelradbaggers 288 vom Tagebau Hambach nach Garzweiler und die Flutkatastrophe in Erftstadt.

Geschichte der Kreissparkasse Köln

Entstanden ist das Buch zum 100-jährigen Jubiläum des Zweckverbands für die Kreissparkasse Köln (KSK). Gegründet wurde er 1923 von den Landkreisen Köln und Mülheim mit dem Ziel, gemeinsam eine Sparkasse zu betreiben; dafür fusionierten die Spar- und Darlehenskasse des Landkreises Köln und die Kreissparkasse Mülheim am Rhein. Seitdem hat sich das Verbandsgebiet vergrößert, und zahlreiche Sparkassen sind in der KSK, die ihren Sitz in Köln hat, aufgegangen. Alexander Wüerst, Vorstandsvorsitzender der KSK, nannte den Zweckverband bei der Buchvorstellung ein „Symbol der Region“.

Ulrich Soénius, Direktor der Stiftung Rheinisch-Westfälisches Wirtschaftsarchiv, sagte, Gabel erzähle nicht die „Erfolgsgeschichte“ der KSK, sondern schreibe „heiter, ernst und nachdenklich“ über eine Vielfalt von Ereignissen, Menschen und Institutionen. Gleichwohl wird wiederholt auch die KSK zum Thema, von der Eröffnung der Hauptstelle am Neumarkt (1935) über den Einsatz von „Fahrbaren Zweigstellen“ in den 1960er Jahren bis hin zur Feier der „Euro-Nacht“ im Dezember 2001 in der Kassenhalle, bei der sogenannte Euro-Starter-Kits ausgegeben wurden.


Info Helmut Gabel: „Stadt – Land – Fluss. Geschichten aus dem Rheinland.“ Greven Verlag, 192 S., 38 Euro. Das Buch ist im Buchhandel erhältlich.

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