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Kommentar zur misslungenen Kölner DezernentenwahlDer Schaden ist für alle enorm

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Haack Reker

OB Henriette Reker gratuliert am 3. Februar Andree Haack nach seiner Wahl zum Stadtentwicklungsdezernenten. 

Es dürfte schwierig werden, in Zukunft in Köln die Spitzenjobs innerhalb der Stadtverwaltung an Spitzenkräfte zu vergeben. Wer will sich um eine Dezernentenstelle bewerben, wenn selbst die Wahl im Stadtrat nicht automatisch bedeutet, dass man diese auch tatsächlich antreten wird? Drei misslungene Dezernentenwahlen in Folge lassen die Stadtverwaltung in einem denkbar schlechten Licht dastehen.

Oberbürgermeisterin Henriette Reker muss sich die Frage gefallen lassen, warum sie es auch im dritten Anlauf nicht geschafft hat, ein transparentes Verfahren aufzusetzen, das juristisch sattelfest gestaltet ist. Es darf nicht der geringste Zweifel daran aufkommen, dass Dezernenten in Köln in erster Linie aufgrund ihrer Qualifikation und auf gar keinen Fall aufgrund ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden. Deshalb ist es richtig, dass alle Fraktionen im Stadtrat in das Verfahren eingebunden sein müssen – auch wenn das nachvollziehbarerweise nicht allen gefällt.

Schaden ist für alle Beteiligten enorm

Sicher ist es so, dass die Bezirksregierung in Köln zurzeit besonders genau auf die Dezernentenausschreibungen schaut. Das hätte möglicherweise auch schon bei früheren Verfahren zu Beanstandungen führen können. Dass zwischen der Behörde und dem Kölner OB-Büro seit längerem atmosphärische Störungen existieren, mag zu dem geschärften Blick beigetragen haben.

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Der entstandene Schaden ist jedenfalls für alle Beteiligten enorm. Die wichtige Position des Dezernenten für Stadtentwicklung und Digitales bleibt nun noch länger unbesetzt. Und mit dem bereits gewählten Andree Haack hat Köln im Zweifelsfall einen fachlich geeigneten Kandidaten verloren.

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