Booster-Impfung in KölnNur ein Drittel der niedergelassenen Ärzte impft

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Ein Hausarzt in Köln bei einer Corona-Impfung.

Köln – Die Ständige Impfkommission (Stiko) beim Robert-Koch-Institut in Berlin spricht sich seit Mitte Oktober dafür aus, dass Über-70-Jährige, Menschen mit geschwächtem Immunsystem, Bewohner von Pflegeeinrichtungen und das Personal von Pflege- und medizinischen Einrichtungen ihre Covid-19-Schutzimpfung auffrischen lassen sollten. Die so genannte Booster-Impfung sollte frühestens sechs Monate nach der Grundimmunisierung verabreicht werden. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn will „Booster“ für alle möglich machen.

In Köln wurden allein am vergangenen Dienstag vom Kölner Gesundheitsamt am Neumarkt 600 Impfungen vorgenommen, so Jürgen Zastrow, Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) in Köln und leitender Impfarzt. Rund 70 Prozent dieser Impfungen seien Booster-Impfungen gewesen. Das Gesundheitsamt sei als Impfzentrum aber überfordert.  „Meine Bitte an alle: Rufen Sie auch bei anderen Praxen an, wenn Sie bei einer nicht durchkommen.“

Hohe organisatorische und bürokratische Auflagen

Von den 3000 in Köln niedergelassenen Arztpraxen, so Zastrow, würden rund ein Drittel gegen Covid-19  impfen, also auch Booster-Impfungen vornehmen. „Denen kann man nur dankbar sein“, so Zastrow. Zwei Drittel der Ärzteschaft impfe nicht, „und auch die kann ich gut verstehen“. Die organisatorischen, juristischen und finanziellen Auflagen seien für die Praxen unzumutbar. 

Jürgen Zastrow

Jürgen Zastrow

Die „Praxis am Ebertplatz“ hat aufgrund der gestiegenen Nachfrage ihr Impfangebot „deutlich ausweiten müssen“, so Tim Kümmerle, Facharzt für Allgemeinmedizin mit Schwerpunktbezeichnung Infektiologie. „Wir denken darüber nach, zusätzliche Samstagtermine anzubieten“. Die Nachfrage nach Booster-Impfungen sei so groß, so dass sie zunächst nur Bestandspatienten angeboten werden könne.

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„Rund 70 Prozent der Impfungen, die wir vornehmen, sind Booster-Impfungen.“ Kümmerle zeigt Verständnis für Ärzte, die keine Covid-19-Schutzimpfungen anbieten. „Das ist vor allem ein logistisches Problem. Kleine Praxen können das oft nicht zusätzlich zur Versorgung ihrer Patienten stemmen und sind überfordert.“ 

Kölner Haus- und Facharztpraxen, die impfen: Impfregister.

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