Es regnet ins GebäudeSubtropenhaus in Kölner Flora muss saniert werden

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Tausende Besucher sehen sich die suptropischen Pflanzen im Botanischen Garten an.

Tausende Besucher sehen sich die suptropischen Pflanzen im Botanischen Garten an.

Köln – Eine ähnlich umfangreiche Sammlung an Kamelien gibt es wohl nirgendwo sonst in Deutschland. In den Wintermonaten besuchen Jahr für Jahr mehr als 70.000 Pflanzenfreunde das Subtropenhaus im Botanischen Garten, um sich die asiatischen Teestrauchgewächse anzuschauen. Etwa 650 Sorten bilden eine Blütenpracht, die der Flora die Auszeichnung „International Camellia Society Garden of Excellence“ eingebracht haben – als einem von 40 Gärten weltweit und einzigem in Deutschland.

Das Gewächshaus selber befindet sich in einem eher vernachlässigten Zustand. Sowohl internes Fachpersonal als auch externe Ingenieure hätten einen „starken Instandhaltungsrückstau festgestellt“, heißt es in einem für den Stadtrat bestimmten Papier der Verwaltung. „Besonders die Elemente der Gebäudehülle sowie die technische Ausstattung sind marode und nicht zuletzt zugunsten einer positiveren Energiebilanz zu erneuern.“

Sanierungsplan für Gewächsgebäude

Die Gebäudewirtschaft schlägt vor, erst einmal einen Sanierungsplan für das 55 Jahre alte Schaugewächsgebäude in Auftrag zu geben. Zu diesem Zweck sollen die Ratsfraktionen 270.000 Euro bewilligen. Während der Planungsphase will die Verwaltung dann „eine belastbare Vorstellung der voraussichtlichen Baukosten und des vollständigen Umfanges aller notwendigen Bauleistungen auf dem Grundstück erlangen“.

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Das Subtropenhaus sei im Zusammenhang mit dem 14 Millionen Euro kostenden Neubau des Schaugewächshauses und der Orangerie als Teil eines Gebäudeensembles zu sehen. Die einzelnen Ausstellungsstätten sollen über eine gläserne Orangerie miteinander verbunden werden. Ein Baustatiker habe festgestellt, dass das Tragwerk des Subtropenhauses trotz der Mängel insgesamt in einem sehr guten Zustand sei. Eine Sanierung sei deshalb wirtschaftlich. Die solle im Anschluss an die Eröffnung des neuen Schaugewächshauses erfolgen, die für 2022 vorgesehen ist.

Es regnet durch marode Fugen ins Gebäude

Die wichtigsten anstehenden Arbeiten: ein frischer Rostschutz, neue Glasscheiben für die Außenwände und das Dach, neue Metallstege für Wartungstechniker, durchgängig mit Rollstühlen befahrbare Wege, eine neue Belüftungsanlage und eine neue Heizung.

Allzu viel Zeit sollte bis zum Baubeginn nicht mehr verstreichen. „Die Verglasungen müssen erneuert werden, da es aktuell durch die maroden Fugen ins Gebäude regnet“, teilt das Grünflächenamt den Ratspolitikern mit.

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Die Scheiben seien außerdem nicht mehr in den Halterungen gesichert und würden verrutschen. Der Fugenkitt sei wahrscheinlich mit Asbest belastet. „Sollte keine Sanierung innerhalb der nächsten fünf Jahre stattfinden, ist ein sicherer Betrieb intern, aber auch Publikumsverkehr nicht mehr möglich“, heißt es weiter.

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