Köln – Ein weiterer Transportflug mit verletzten und erkrankten Patientinnen und Patienten aus der Ukraine ist am Flughafen Köln/Bonn gelandet. Insgesamt 24 medizinisch hilfsbedürftige Menschen aus den umkämpften Gebieten wurden zuerst auf dem Landweg über die Grenze nach Polen transportiert und anschließend mit der „fliegenden Intensivstation“ der Bundeswehr nach Deutschland gebracht.
Neun Patientinnen und Patienten, darunter auch Kinder, landeten am Donnerstagabend in Köln, erfuhr der „Kölner Stadt-Anzeiger“. Die anderen 15 waren zuvor in Ostdeutschland abgesetzt worden. Drei der neun Menschen, darunter ein junges Geschwisterpaar und eine erwachsene Person, kamen in Krankenhäuser in Köln, die restlichen wurden in Kliniken im Südwesten Deutschlands gebracht.
Das könnte Sie auch interessieren:
Der auf dem militärischen Teil des Kölner Flughafens stationierte Spezial-Airbus „Hermann Köhl“ der Luftwaffe brachte die Menschen nach Deutschland. Ursprünglich hergestellt für die Evakuierung kriegsversehrter deutscher Soldaten aus Auslandseinsätzen, transportierte die „Medevac-Maschine“ während der Corona-Pandemie dutzende Covid-Patienten und seit Anfang April auch Verletzte und Erkrankte aus der Ukraine nach Deutschland. Nach Köln wurden inzwischen fünf davon per offizieller Verlegung in verschiedene Krankenhäuser gebracht, in ganz Deutschland 73. Auf privatem Wege dürften es noch deutlich mehr geschafft haben.
Verletzungen wie bei einem Motorradunfall
Die meisten Verletzungen stammen von Explosionen. Für die Ärztinnen und Ärzte in den Krankenhäusern sind diese Verletzungen etwa denen nach Verkehrsunfällen ähnlich, sagt Rettungsdienst-Leiter Alex Lechleuthner: „Verletzungen etwa der Unterschenkel, die zum Beispiel aus Splittern einer Explosion resultieren können, werden erstmal mit einer Stabilisierungs-Operation behandelt und dann Schritt für Schritt mit weiteren Operationen rekonstruiert. Da es sich um mehr oder weniger stabile Patienten handelt, haben wir auch keine Kapazitätsprobleme in den Kliniken hier.“
Unter den Patienten sind aber auch Menschen mit einer Krebserkrankung oder solche, die auf eine Dialyse angewiesen sind. Klar ist aber auch: Sehr schwer Verletzten oder Erkrankten ist ein teils tagelanger Transport nicht zumutbar.
Der Kölner Rettungsdienst koordiniert als zentrale Steuerungseinheit den Weitertransport der Patientinnen und Patienten vom Flughafen aus. „Ob und wie viele Patienten noch nach Deutschland kommen, hängt davon ab, wie stabil die Transportwege sind“, sagt Lechleuthner.