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Nach TodesfallSo soll der Fußgängerüberweg am Ubierring sicherer werden

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08.09.2025 Köln. Der KVB Übergang Ubierring / Alteburger Straße. Foto: Alexander Schwaiger

Der KVB-Übergang Ubierring Ecke Alteburger Straße (Archivfoto)

Im Sommer verunglückte ein Radler in Höhe der Alteburger Straße, kurz darauf kam es zu einem weiteren schweren Unfall.

Der Fußgängerüberweg, der in Höhe der Alteburger Straße über den Ubierring führt, soll sicherer werden. Das hat die Bezirksvertretung (BV) Innenstadt auf Antrag der Grünen einstimmig beschlossen. Vorausgegangen war ein Ortstermin, zu dem sich BV-Mitglieder mit Vertretern der Verwaltung und der KVB getroffen hatten.

Schwere Unfälle im Sommer

Dass die genannte Stelle für Fußgänger – vor allem für Kinder und Senioren mit Rollatoren – und Radfahrer gefährlich ist, steht außer Frage. Wer dort die Straße wechseln will, muss zuerst die Fahrbahn, dann die beiden Gleise der Stadtbahnen und schließlich noch einmal die Fahrbahn überqueren. Wird zwischendurch die Ampel rot, stehen die Passanten ohne den Schutz eines Absperrgitters auf einer schmalen Fläche unmittelbar vor der Gleistrasse.

Mitte Juni ist hier ein 63 Jahre alter Radfahrer tödlich verunglückt. Einige Wochen später, am 7. August, ist es nach Angaben der Initiative „Ring frei“ beinahe zu einem weiteren schweren Unfall gekommen. Ein Passant habe berichtet, dass eine vom Chlodwigplatz kommende Straßenbahn trotz bereits grüner Fußgängerampel mit lautem Warnsignal den Kreuzungsbereich passiert und um ein Haar einen Rennfahrer erfasst hätte; der habe geistesgegenwärtig kurz vor den Schienen Halt gemacht.

In ihrem ursprünglichen Antrag hatten die Grünen die Forderung aufgestellt, für die Stadtbahnen kurzfristig eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 20 Kilometer pro Stunde zwischen den Haltestellen Ubierring und Chlodwigplatz anzuordnen. Bei dem Ortstermin habe die KVB, die sich wie auch die Verwaltung „intensiv Gedanken macht, wie man die Problematik auflöst“, dargelegt, dass ein Tempolimit in dieser Höhe wegen der Betriebsabläufe nicht möglich sei, sagte Reinhold Goss, Vorsitzender der Grünen-Fraktion. Deshalb hatte diese ihren Antrag geändert.

Zeitplan für Verbesserungsmaßnahmen

Im neuen Text heißt es, KVB und Verwaltung sollten in einem Fachgespräch die Ergebnisse der Untersuchung des Beinahe-Unfalls vorstellen und einen Zeitplan für die Umsetzung von Verbesserungsmaßnahmen vorlegen. Dazu zählt zum Beispiel, einen Signalmast zu versetzen und die Vorrangschaltung für die Stadtbahnen den Gegebenheiten anzupassen. Die Betriebsführung der KVB solle kurzfristig „ein deutlich reduziertes Tempo“ für den besagten Abschnitt vorschreiben, das so lange zu gelten habe, bis alle „Maßnahmen zur Gefahrenvorbeugung vollständig umgesetzt“ seien. Weiter ist in dem Antrag zu lesen, das zeitweilige Tempolimit, dessen Höhe nicht angegeben wird, solle evaluiert werden, mit dem Ziel, die Geschwindigkeit der Bahnen dauerhaft zu begrenzen. Außerdem sei zu prüfen, ob der Überweg in Höhe der Mainzer Straße analog zu demjenigen in Höhe des Ubierrings gestaltet werden könne.

Die KVB habe zugesichert, Ziel sei letztlich eine Verringerung der Geschwindigkeit, „ohne dass sie sich auf eine konkrete Zahl festlegen wollte“, berichtete Reinhold Goss. Tim Cremer sagte, die SPD-Fraktion, deren Vorsitz er führt, trage den Antrag zwar mit, wolle aber zugleich deutlich machen, dass die KVB nicht „ausgebremst“ werden dürfe: „Wir müssen dafür sorgen, dass sie attraktiv bleibt.“

Nach der Abstimmung übergab Goss in seiner Eigenschaft als Sprecher von „Ring frei“ Bezirksbürgermeisterin Julie Cazier eine Sammlung von rund 200 Unterschriften, mit denen Anwohner und Anwohnerinnen dem Wunsch nach einer Entschärfung der Gefahrenstelle Nachdruck verleihen.