Kölner CDU-Abgeordneter„Die Stadt braucht einen Citymanager“

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Foto Kehrl

Der Kölner CDU-Landtagsabgeordnete und Unternehmer Oliver Kehrl betreibt in Köln ein Modegeschäft.

  • Oliver Kehrl (CDU) ist Textilunternehmer mit eigenen Geschäften im Großraum Köln.
  • Für die CDU ist er seit 2017 im Landtag und ist dort zuständig für den Bereich Handel und vitale Innenstädte.
  • Im Interview schildert er, wie die City in Zukunft überleben kann.

Herr Kehrl, was ist die dringendste Maßnahme, damit die City nach der Krise wieder lebendig wird?

Oliver Kehrl: Im ersten Schub nach Corona müssen Nutzungsänderungen sofort möglich sein, damit eine flexible Entwicklung stattfinden kann. Das ist bisher die größte Schwachstelle. Ich kenne Kölner Beispiele, bei denen eine Genehmigung zur Nutzungsänderung zum Beispiel von Einzelhandel zu Café bis zu eineinhalb Jahre dauert. Diese Bürokratie muss abgebaut werden.

Sie schlagen einen Innenstadtmanager vor. Was kann der bewirken?

Alles zum Thema Einzelhandel Köln und Region

Das ist ein neues Berufsbild. Ein Innenstadtmanager in einer Millionenstadt kann natürlich nicht so viel bewirken wie etwa der Manager eines Einkaufszentrums. Aber er kann Eigentümer und potenzielle Mieter koordinieren und dabei helfen, dass Standorte optimal bespielt werden. Davon haben beide Seiten etwas.

Welche Nutzungen sind denn zukünftig sinnvoll?

Temporäre Nutzungen wie Pop-up-Stores, Concept-Stores und Showrooms sind ein großer Trend. Unternehmen haben so die Möglichkeit, einen Standort zu testen – wie etwa die Firma „Lieblingsstück“ im ehemaligen „Habitat“-Domizil am Neumarkt. Auch richten immer mehr Online-Player nun auch stationäre Läden ein, zum Beispiel Zalando.

Und Supermärkte sollen mit kleineren Formaten in die City zurück?

Ja, denn sie können Frequenzen zurückbringen und sowohl junge Leute binden, die hier ohnehin unterwegs sind, als auch ältere, die nicht auf die grüne Wiese fahren wollen oder können. Die Drogeriemärkte haben das auf der Hohe Straße und Schildergasse vorgemacht.

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