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„Die Altlasten holen uns jetzt ein“Betreiber des Kölner Rheinparkcafés meldet Insolvenz an

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Das Café im Rheinpark.

Das Café im Rheinpark

Laut Betreiber Roberto Campione drücken die Altlasten. Der vorläufige Insolvenzverwalter teilt mit, dass der Betrieb weitergehe.

Der Betreiber des städtischen Kölner Rheinparkcafés und Kandidat bei der Oberbürgermeisterwahl am 14. September, Roberto Campione, hat am 13. Mai für die Parkcafé GmbH & Co. KG Insolvenz angemeldet.

Das geht aus den Insolvenzbekanntmachungen und dem Handelsregister hervor, in denen das Insolvenzeröffnungsverfahren notiert ist. Demnach hat das Amtsgericht angeordnet, dass der vorläufige Insolvenzverwalter Jens Olinger allen Verfügungen zustimmen muss.

Betreiber des Kölner Rheinparkcafés meldet Insolvenz an: „In Schieflage geraten“

Campione sagte: „Es kann immer etwas in Schieflage geraten, die Altlasten holen uns jetzt ein. Der Betrieb wird aber weitergehen. Wir müssen die Kuh jetzt vom Eis kriegen.“

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Roberto Campione.

Roberto Campione

Der Kölner Rechtsanwalt Olinger sagte auch: „Der Betrieb wird fortgesetzt. Alle Events werden stattfinden.“ Er nannte unter anderem gebuchte Hochzeiten. Laut seiner Aussage sind die Personalkosten wie üblich für die nächsten drei Monate gesichert. Die Auslastung für diesen Zeitraum sei gegeben, bis er eine Lösung gefunden habe. Campione sprach von einem gefüllten Kalender bis Jahresende.

Das denkmalgeschützte Café stammt aus dem Jahr 1957 und wurde zur Bundesgartenschau gebaut. Der Rat beschloss die Sanierung 2013. Die Stadt ließ das Haus viele Jahre lang sanieren, der Bau verzögerte sich immer wieder. Die Kosten stiegen auf 6,5 Millionen Euro. Im Sommer 2022 übergab die Stadt symbolisch den Schlüssel an Campione.

Es gibt unter anderem einen Biergarten, eine Eventebene und ein Sonnendeck. Über ein städtisches Programm sind auch junge Arbeitslose, Langzeitarbeitslose und Menschen mit besonderen Vermittlungshemmnissen im Rheinparkcafe beschäftigt.

Campione hatte schon zuletzt gesagt: „Wir merken schon den Unterschied zwischen dem Sommer- und Winterbetrieb. Das Café hat nicht umsonst 35 Jahre leer gestanden.“ Sein Betreiberkonzept geht laut seiner Aussage aber auf, es sei aber eben alles teurer geworden. Campione betreibt auch das Hotel Monte Christo nahe der Hohe Straße.

2020 war er als Einzelkandidat bei der OB-Wahl angetreten: Er holte 14.122 Stimmen und landete mit 3,4 Prozent auf Rang sieben von 13 Kandidatinnen und Kandidaten. In der Stichwahl gewann damals Henriette Reker (parteilos), die für CDU und Grüne antrat. Dieses Jahr tritt er für die neue Partei „Kölner Stadt-Gesellschaft“ an.