Der provisorische Ausbau der oberirdischen Haltestellen in der Innenstadt soll in den NRW-Bedarfsplan aufgenommen werden.
Verkehrsausschuss entscheidetLand ebnet den Weg für 90 Meter-Züge in Köln

Der provisorische oberirdische Ausbau der KVB auf der Aachener Straße wie hier an der Haltestelle Moltkestraße soll am Freitag im Verkehrsausschuss des Landtags beschlossen werden. Foto: Uwe Weiser
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Der Einsatz von 90 Meter langen Stadtbahnen auf der Kölner Linie 1 könnte am kommenden Freitag im Verkehrsausschuss des Landtags die nächste Hürde nehmen. Das Verkehrsministerium schlägt vor, den provisorischen oberirdischen Ausbau der Haltestellen in der Innenstadt zwischen dem Heumarkt und dem Aachener Weiher in die Stufe eins des ÖPNV-Bedarfsplans aufzunehmen.
Damit wäre die Finanzierung unabhängig von der Frage gesichert, ob die Stadtbahn in der Endausbaustufe ober- oder unterirdisch fahren wird. Eine Zustimmung gilt als sicher.
Kölner Langzüge sollen Platzangebot um 50 Prozent erhöhen
Zunächst gehe es darum, durch die neuen Langzüge auf der Linie 1 möglichst schnell das Platzangebot zwischen Bensberg und Weiden West um bis zu 50 Prozent zu erhöhen. Sie sollen nach der bisherigen Planung ab Ende 2030 fahren. Noch mehr Züge zwischen Heumarkt und Neumarkt einzusetzen, sei auch wegen der Linien 7 und 9, die auch auf diesem Abschnitt fahren, nicht möglich.
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Zehn Jahre später könnte dann ein Stadtbahntunnel zwischen dem Heumarkt und der Moltkestraße in Betrieb gehen, heißt es in der Vorlage. Der wurde vom Stadtrat im April mit den Stimmen des sogenannten Tunnelbündnisses aus CDU, SPD und FDP beschlossenen.
Die „provisorische Durchfahrung“ der Innenstadt ab Ende 2030 sei dringend nötig, um mehr Menschen zu befördern und dürfe deshalb durch das Land nicht verzögert werden. Mit dem Endausbau „auf Basis der Prüfergebnisse“ der Stadt Köln könne man sich anschließend befassen.
Zwei weitere KVB-Projekte sollen gefördert werden
In der derzeitigen Planung kommt der U-Bahntunnel auf ein Nutzen-Kosten-Verhältnis von 1,42 bei erwarteten Investitionskosten von 1,55 Milliarden Euro. Der Ratsbeschluss pro U-Bahn vom April mache diese zweistufige Inbetriebnahme der Ost-West-Achse unumgänglich, damit die Ausbauarbeiten im Westen bis Weiden und im Osten bis Bensberg für Langzüge auf der Linie 1 zügig in Angriff genommen werden können.
Der Verkehrsausschuss wird am Freitag auch über zwei weitere KVB-Projekte entscheiden, die ebenfalls in den ÖPNV-Bedarfsplan rutschen sollen. Es geht um die Kapazitätserweiterungen auf den Linie 4, 13 und 18 durch Verlängerung der Bahnsteige, Modernisierung des Brandschutzes in den Tunneln und den Ausbau der Abstellanlage in Merheim. Auf diesen Linien sollen ab Anfang der 2030er Jahre neue einteilige längere Züge von 70 Metern fahren.
Auch den Neubau einer Stadtbahn zwischen Rondorf und Meschenich sollen die Abgeordneten auf den Weg bringen. Damit soll eine „komfortable Anbindung“ des Stadtbezirks Rodenkirchen an die Innenstadt geschaffen werden.

