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Kosten explodierenKölner Stadtarchiv muss ein zweites Mal umziehen

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Der Neubau des Stadtarchivs am Eifelwall verzögert sich.

Der Neubau des Stadtarchivs am Eifelwall verzögert sich.

Köln – Die Verzögerungen bei der Planung und dem Bau des neuen Stadtarchivs am Eifelwall bringen die Verwaltung in eine unangenehme Lage. Weil der Mietvertrag für das Übergangsdomizil am Heumarkt am 31. Dezember 2019 endet, das neue Gebäude dann aber noch nicht einzugsbereit sein wird, braucht das Archiv ein weiteres Ausweichquartier. Wo das sein wird, hat die Bauverwaltung noch nicht entschieden. 

„Wir haben Alternativlösungen, die wir mit den Mitarbeiter des Archivs diskutieren werden und dann unter Dach und Fach bringen müssen“, sagte Baudezernent Markus Greitemann am Dienstag. Über die Kosten für den zusätzlichen Umzug lasse sich noch nichts sagen.

Nach dem Einsturz des Archivgebäudes an der Severinstraße im März 2009 mietete die Stadt Räume in der Zentrale der Handwerkskammer am Heumarkt. Außer den Büros für die Archivmitarbeiter und einem digitalen Lesesaal befindet sich dort die Kämmerei. Der Mietvertrag war anfangs bis 2014 befristet und wurde um fünf Jahre verlängert. Für eine Gesamtfläche von insgesamt 6000 Quadratmetern zahle die Verwaltung jährlich 900 000 Euro zuzüglich der Nebenkosten, heißt es.

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Sanierungen erforderlich

Bereits vor Monaten teilte die Kammer der Gebäudewirtschaft mit, dass sie den Mietvertrag nicht noch einmal verlängern werde. In dem Gebäude seien dringend Sanierungen erforderlich, etwa der Einbau neuer Fenster und einer Dämmung, sagte der Hauptgeschäftsführer der Kammer, Ortwin Weltrich. Auf die Bitte der Verwaltung, das Archiv über diesen Zeitraum hinaus zu beherbergen, bot die Kammer eine Verlängerung um sechs Monate bis Mitte 2020 an. Das aber reicht der Stadt nicht aus. Denn das neue, rund 80 Millionen Euro teure Archivgebäude wird erst später zur Verfügung stehen.

Nach der Grundsatzentscheidung für den Neubau im Herbst 2009 war die Verwaltung noch von einer Eröffnung im Jahr 2015 ausgegangen. So lange brauchte der Stadtrat dann allerdings, um den verbindlichen Baubeschluss zu treffen. Später hieß es, das Archiv werde 2017 zugänglich sein. Auch dieser Zeitplan erwies sich als haltlos. Derzeit geht die Verwaltung davon aus, den Neubau frühestens Ende 2020 beziehen zu können.

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