Kunst in KölnSkulptur an der Hohe Straße soll sich wieder drehen

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Das Kunstwerk von Otto Piene wurde erst vor wenigen Wochen unter Denkmalschutz gestellt.

Das Kunstwerk von Otto Piene wurde erst vor wenigen Wochen unter Denkmalschutz gestellt.

Köln – In die Kölner Kunst kommt Bewegung. Buchstäblich: Die technische Skulptur „Licht und Bewegung“ von Otto Piene (1928 bis 2014) am Wormland-Haus auf der Hohe Straße soll nach jahrzehntelangem Stillstand wieder in Gang gesetzt werden. Die Theo-Wormland-Stiftung als Eigentümerin gab jetzt ihre Zustimmung zur Reparatur und anschließenden Inbetriebnahme. Stadtkonservator Thomas Werner hatte Pienes skulpturales Meisterwerk erst vor wenigen Wochen unter Denkmalschutz gestellt.

„Das Werk eines international renommierten Künstlers wird an zentraler Stelle wieder so zur Wirkung kommen und seinen Charme ausspielen können, wie das ursprünglich gedacht war“, sagte Jürgen Wilhelm, Vorsitzender der Landschaftsversammlung des LVR-Rheinland und der Düsseldorfer Zero-Stiftung, die dem Erbe der gleichnamigen Künstlergruppe um Piene, Heinz Mack und Günther Uecker verpflichtet ist.

Streiflicht-Effekte an der Hausfassade

Die Initiative zur Reparatur geht auf Dombaumeisterin a.D. Barbara Schock-Werner zurück. In der ersten Folge ihrer Kolumnen-Reihe „Auf den Punkt“ im „Kölner Stadt-Anzeiger“ hatte sich Schock-Werner Ende 2013 für Pienes Kunstwerk stark gemacht. Jürgen Wilhelm stellte „Licht und Bewegung“ auf eine Stufe mit Pienes großflächiger Installation am kürzlich wiedereröffneten Landesmuseum in Münster. Deren Rang übertreffe das Kölner Werk vielleicht sogar noch, weil hier zum Motiv des Lichts die Bewegung hinzutrete.

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Die Reihe „Auf den Punkt“ ist jetzt als Buch erschienen. Enthalten ist auch der Text über Pienes kinetische Skulptur. Barbara Schock-Werner mit Joachim Frank: Köln auf den Punkt. Mit der Dombaumeisterin a.D. durch die Stadt. 176 Seiten, 76 Fotos, 14,99 Euro. Erhältlich auch als E-Book und im KStA-Shop: Servicecenter Breite Str. 72 (DuMont-Carré), Tel. 0221/567 99 303, www.ksta.de/shop

Im Inneren von unterschiedlich großen Metallkugeln, die von Stäben auf Abstand zur Fassade gehalten werden, hatte Piene Lampen montiert. Deren Licht schien gegen die mit Stahlplatten verkleidete Hauswand. Die Kugeln im oberen Teil wurden von einem Rad im Kreis gedreht, so dass es zu Streiflicht-Effekten auf der Fassade kam. „Das ist noch pfiffiger, noch vielfältiger als in Münster“, so Wilhelm. Nach der Reparatur werde die Plastik „wieder ihren ganzen ursprünglichen Charme ausspielen können“. Barbara Schock-Werner habe der Stadt und ihren Bürgern „einen echten Dienst erwiesen“. Auch die frühere Dombaumeisterin selbst zeigte sich hoch erfreut: „Auf der sonst doch eher öden Hohe Straße wird das ein echter Blickfang.“

Die technische Vorprüfung soll nach Wilhelms und Schock-Werners Worten schon in Kürze beginnen. Er sei zuversichtlich, „dass das Schätzchen spätestens im Herbst wieder läuft“, sagt Jürgen Wilhelm. Die Kosten für die Reparatur und die Inbetriebnahme sollen von Sponsoren übernommen werden.

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