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„Ort für große Kunst“14 Jahre Baustelle – Datum für Kölner Opern-Eröffnung steht fest

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Überblick über den neuen Offenbachplatz und den vier Bühnen.

Überblick über den neuen Offenbachplatz und den vier Bühnen.

Bei einem Pressetermin am Mittwoch hat sich Oberbürgermeisterin Henriette Reker zum Zeitplan der Milliarden-Baustelle geäußert – „kultureller Meilenstein für Köln“.

Neuigkeiten von Kölns Milliarden-Baustelle: Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ bereits angekündigt hatte, hat die Stadt am Mittwoch bei einem Pressetermin verkündet, dass Oper, Schauspiel, Kinderoper und Kleines Haus nach 13,5 Jahren Sanierung bis Jahresende „baulich fertig gestellt“ sein sollen und im September 2026 eröffnen sollen. Wie Henriette Reker auf der sanierten Bühne des Schauspielhauses bekanntgab, findet das Eröffnungsfest für alle vier Bühnen am 19. und 20. September 2026 statt, der feierliche Festakt kurz darauf am 24. September.

Es ist das erste Mal nach der abgesagten Eröffnung am 7. November 2015, dass die Verwaltung ein fixes Datum für die Eröffnung nennt. „Ende des Jahres sind unsere vier Bühnen am Offenbachplatz baulich fertig“, so die Oberbürgermeisterin. Die Stadt spricht von einem „kulturellen Meilenstein für Köln“.

„Große Kunst, Emotionen, Weltoffenheit“

„Köln bekommt zurück, was im Herzen unserer Stadt so lange gefehlt hat: einen Ort für große Kunst, Emotionen, Weltoffenheit“, so Reker.

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Blick in den Opernsaal im April 2024.

Blick in den Opernsaal im April 2024.

Sieben hochrangige Mitglieder der Verwaltung, angefangen bei Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos), informierten die Medien am Mittwoch. Mit dabei waren die Stadtdirektorin und Betriebsleiterin Bühnen, Andre Blome, Kulturdezernent Stefan Charles, die Intendanten Kay Voges (Schauspiel) und Hein Mulders (Oper) sowie Bühnen-Projektleiter Jürgen Marc Volm und Bernd Fülle, Geschäftsführender Direktor der Bühnen.

Geplatzte Fertigstellungstermine

Sollten die vier Bühnen im September 2026 wie geplant eröffnen, endet eine 14-jährige Sanierung inklusive langjähriger Interimsspielbetriebe von Oper und Schauspiel im Staatenhaus und Depot. Seit dem Beginn 2012 musste die Stadt wegen Problemen auf der Baustelle zunächst den Eröffnungstermin 2015 absagen und später zweimal die geplante bauliche Fertigstellung am 22. März 2024 und am 28. Juni 2024.

Zwischenzeitlich hatte die Verwaltung das Großbauprojekt ab 2016 mit Ex-Baudezernent Bernd Streitberger als Sanierungschef fast komplett neu aufgestellt.

Als Streitberger wegen gesundheitlicher Probleme im Sommer 2024 aufhörte, übernahmen der externe Projektmanager Volm und Baudezernent Markus Greitemann. Sie organisierten die Sanierung ebenfalls neu, weil zu viel Durcheinander auf der Baustelle herrschte.

Die Baustelle im April 2025.

Die Baustelle im April 2025.

Aus anfänglichen geplanten Gesamtkosten von 540,9 Millionen für Planung und Bau, die Interimsspielstätten sowie die Finanzierung der Baukosten sind rund 1,465 Milliarden Euro geworden. Die reinen Kosten für Planung und Bau stiegen von 253 Millionen Euro auf 798,6 Millionen Euro. Nach Informationen dieser Zeitung soll es bei diesen Kosten bleiben.

Wie am 11. September berichtet, soll das denkmalgeschützte Opernhaus mit seinen 1291 Plätzen bis Ende Oktober fertiggestellt sein. Danach soll das ebenfalls denkmalgeschützte Schauspielhaus mit rund 700 Plätzen bis Ende November folgen, Kleines Haus und Kinderoper bis Jahresende.

Zu 96 Prozent fertiggestellt

Im letzten vorliegenden Bericht von der Baustelle hieß es, dass die Oper zu 96 Prozent fertiggestellt ist und die anderen Bühnen zu 92 Prozent.

Die Formulierung „baulich fertiggestellt“ verwendet die Stadt seit einigen Monaten. Sie bedeutet aber nicht, dass die Bühnen ab Jahresende spielbereit sind. Ab Dezember lässt die Verwaltung etwa prüfen, ob die technischen Anlagen harmonieren.

Ebenfalls ab Dezember soll demnach die Inbetriebnahme starten, das soll bis etwa Anfang des zweiten Quartals abgeschlossen sein. Zudem müssen die Bühnen mit rund 850 Beschäftigen an den Offenbachplatz zurückkehren.