25 Jahre Kölner KrippenwegWegen Corona müssen einige Krippen ins Freie umziehen

Lesezeit 3 Minuten
Krippe Südportal Dom

Die Krippe am Südportal des Doms

Köln – Das Jubiläum hatte sich Caroline Maria Weber ganz anders vorgestellt: „Wir hatten so viele originelle Ideen entwickelt, aber Corona hat beinahe ebenso viele wieder erledigt“, erklärt die Vorsitzende der Krippenfreunde Region Köln e.V. und Veranstalterin des Kölner Krippenwegs. So sei der Kölner Krippenweg 2020/21 letztlich eben auch aus der Not geboren – aber das passe ja auch wieder zur Weihnachtsbotschaft und zu dem in Notzeiten geborenen Jesuskind.

Seit nunmehr 25 Jahren gibt es den Kölner Krippenweg. Geboren wurde die Idee 1996 – auch aus der Not. Damals waren die Vereine „Landesgemeinschaft der Krippenfreunde im Rheinland und Westfalen“ und „Krippenfreunde Region Köln“ Gastgeber des „Internationalen Weltkrippenkongresses“. Weil sich für die vielen Krippen aus aller Welt kein zentraler Ausstellungsort fand, gab es nur eine Lösung: Sie wurden verteilt über die Stadt in Kirchen, Geschäften und öffentlichen Institutionen aufgebaut.

Damals waren es 60, im Jubiläumsjahr und unter Schirmherrschaft von Oberbürgermeisterin Henriette Reker sind es nun 116 Krippen aus verschiedenen historischen Epochen, Kulturräumen, Materialien und Ländern.

Alles zum Thema Henriette Reker

Kölner Krippen mussten wegen Corona umziehen

Mit Rücksicht auf die Hygiene-Vorschriften sind dieses Jahr einige der Krippen umgezogen. Die meisten Krippen sind bis zum 6. Januar draußen im Freien ausgestellt. Die Kölner Stadtkrippe mit den Bronzefiguren von Rosemarie Peter steht nun unter dem Südportal des Doms. Die Domkrippe verlässt die Kathedrale und ist jetzt hinter dem Fensterglas des Römisch-Germanischen Museums zu sehen. Auch die Agneskirche hat in diesem Jahr eine Außenkrippe.

Das könnte Sie auch interessieren:

Führungen können im Corona-Jahr nicht angeboten werden. Aber es gibt wieder das Begleitheft bei Köln-Tourismus am Bahnhof oder beim Verein der Kölner Krippenfreunde. So können sich Familien und kleinere Gruppen den 30 Kilometer langen Krippenweg selbst in Stadt und Veedels-Spaziergänge einteilen: Von der Stadt- und der Domkrippe bis zum Dreikönigspförtchen am Lichhof von St. Maria im Kapitol, wo das Wunder der Menschwerdung Gottes seit 1460 hoch über den Köpfen zu sehen ist.

Von vorneherein ist der Krippenweg international ausgerichtet gewesen. In jedem Jahr wird die Weihnachtstradition einer der 22 Kölner Partnerstädte vorgestellt. In diesem Jahr wurden alle Partnerstädte eingeladen. So ist eine irische Krippe aus der Partnerstadt Cork, eine Krippe aus Delfter Porzellan aus der Partnerstadt Rotterdam, eine Krippe aus Barcelona, eine Olivenholz-Krippe aus Bethlehem, eine aus der Nähe von Turin zu bewundern.

Flüchtlingen in Köln gewidmet

Und es gibt auch zeitgenössische Krippen: In Köln-Heimersdorf, in der Kirche Christi Verklärung, ist die Krippe den Flüchtlingen gewidmet, die um Aufnahme bitten. Es gibt auch eine getextete Krippe bei der Bücherwelt Ehrenfeld: ein Dialog zwischen Kate Moss, Nelson Mandela, Maria und Josef. In den Fenstern des Hännesche-Theaters in der Markmannsgasse ist die Puppen-Krippe mit Gaben aus den Partnerstädten ausgestattet. Wer errät, welche Gabe zu welcher Partnerstadt gehört, kann beim Gewinnspiel noch den eigenen Gabentisch bereichern. 

Krippe Hänneschen

Krippe in einem Fenster am Hänneschen-Theater am Heumarkt.

In der Pandemie ist der Krippenweg ab sofort auch virtuell zu erleben: Auf der Webseite www.koelner-krippenweg.de werden die Krippen, internationale Weihnachtstraditionen oder weihnachtliche Rezepte vorgestellt. Der Krippenweg ist nicht kommerziell, so Weber, er werde mit einem hohem Anteil an ehrenamtlicher Mitarbeit durch Vereinsmitglieder realisiert. 

KStA abonnieren