Kölner Landschaftspark BelvedereFörderer stellen Bedingungen für Ausbau der Linie 4

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Das Boulevard dient als Platzhalter für die Bahntrasse.

Das Boulevard dient als Platzhalter für die Bahntrasse.

Köln – Am Dienstag soll der Verkehrsausschuss die Planung der Verlängerung der Straßenbahnlinie 4 von Bocklemünd nach Widdersdorf und weiter in die westlichen Nachbargemeinden beschließen – es ist eines der wichtigsten Schienenprojekte der Stadt. Die Anbindung Widdersdorfs und des großen neuen Wohngebiets in dem Stadtteil steht schon seit Jahren auf der Agenda. Inzwischen ist ein Streit entbrannt, ob Widdersdorf über eine Verlängerung der Linie 4 oder einen Ausbau der Linie 1 ab Weiden West erfolgen soll.

Nun, kurz vor der Ausschusssitzung, hat sich der Freundeskreis des Landschaftspark Belvedere in die Debatte eingeschaltet. Die Initiative fordert nachdrücklich, dass bei einem Straßenbahnbau auf Bäume, den Waldsaum und Felder im Landschaftspark maximale Rücksicht genommen werden soll.

Straßenbahn auf dem Freimersdorfer Weg

„Eine Verlängerung der Linie 4 ist für uns tragbar, wenn die Eingriffe in den Landschaftspark nur so gering wie möglich sind“, sagt Roland Schüler vom Freundeskreis, der auch Mitglied der Grünen-Fraktion in der Bezirksvertretung Lindenthal ist. „Deshalb ist für uns die einzige Möglichkeit, dass die verlängerte Linie 4 so lange wie möglich über den Freimersdorfer Weg geführt wird“, fordert Schüler. Ob mit oder ohne Autoverkehr müsse dann geprüft werden. Dort könne sich die Stadtbahn eine bereits bestehende asphaltierte Fläche mit dem Autoverkehr teilen. Dass für die neue Stadtbahntrasse Unterführungen zum Beispiel der Venloer Straße gebaut werden müsse, sei ihm klar, sagt Schüler. Aber hierbei sollten die Auswirkungen auf das Landschaftsgebiet auf das absolute Minimum beschränkt werden. „Der Schutz des Grüngürtels muss als festes Kriterium in den Auftrag aufgenommen werden“, sagt Schüler.

Trotz der Forderungen des Freundeskreises zum Bau der Verlängerung der Linie 4 solle dennoch gleichberechtigt auch die Machbarkeit der Verlängerung der Linie 1 betrachtet werden, um Widdersdorf ans Stadtbahnnetz anzubinden, betont Schüler. Die Bezirksvertretung Lindenthal hatte sich für die Variante mit der Linie 1 ausgesprochen. Eine Vorstudie hatte allerdings ergeben, dass eine Verlängerung der Linie 1 keine Fördermittel von Bund und Land erhalten würde, eine Verlängerung der Linie 4 wäre hingegen sehr wahrscheinlich förderfähig.

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Die Beschlussvorlage der Verwaltung, über die der Verkehrsausschuss am Dienstag debattiert, sieht eine Fokussierung auf eine verlängerte Linie 4 vor. „Wenn das so beschlossen würde, wäre das für den Landschaftspark ein Rückschritt“, sagt Schüler.  „Mit keinem Wort wird auf den Eingriff in den Landschaftspark Belvedere und den Äußeren Grüngürtel in der Vorlage und der politischen Diskussion hingewiesen“, außer in der Bezirksvertretung Lindenthal. 

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