Die Leopoldina wird bald erstmals von einer Frau geführt – die Kölner Wirtschaftswissenschaftlerin Bettina Rockenbach übernimmt das Amt von Gerald Haug.
LeopoldinaKölner Uni-Professorin leitet Nationale Akademie der Wissenschaften

Die Kölner Wirtschaftswissenschaftlerin Bettina Rockenbach.
Copyright: dpa
Die erste Frau an der Spitze der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina ist eine Kölnerin: Der Senat der Akademie wählte am Donnerstag die Wirtschaftswissenschaftlerin Bettina Rockenbach zur Nachfolgerin des Klimaforschers Gerald Haug, wie die Leopoldina in Halle an der Saale mitteilte. Rockenbach übernimmt dessen Amt zum 1. März 2025. Die Leopoldina versammelt Expertinnen und Experten aus allen Fachbereichen und soll Politik und Öffentlichkeit zu gesellschaftlich relevanten Fragen beraten.
Rockenbach seit 2011 an der Universität zu Köln
Bettina Rockenbach folgte 2011 einem Ruf an die Universität zu Köln, wo sie Professorin für Verhaltensökonomie ist. Zudem arbeitet sie am Max-Planck-Institut zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern in Bonn. Seit 2013 ist Rockenbach Mitglied der Leopoldina, die 2008 zur Nationalen Akademie der Wissenschaften ernannt wurde. Rockenbach erforscht schwerpunktmäßig unter anderem, wie Menschen bei der Lösung komplexer Probleme kooperieren können. Die Amtsübergabe findet am 21. Februar kommenden Jahres in Halle an der Saale statt.
Professor Joybrato Mukherjee, Rektor der Universität zu Köln, nennt Rockenbach „eine exzellente Wissenschaftsmanagerin. Ich gratuliere ihr sehr herzlich zur Wahl. Zugleich gratuliere ich unserer Nationalen Akademie der Wissenschaften: Bettina Rockenbach wird die Leopoldina mit großer Kompetenz und Umsicht sowie mit großem Engagement führen.“
Alles zum Thema Universität zu Köln
- Biodiversitätsforschung und Artenschutz Kölner Aquariumskurator in Hanoi mit Verdienstorden geehrt
- Droht eine Autokratie in den USA? „Gefährlich nah dran“ – Obama warnt in seltener Rede vor Trumps Radikalkurs
- Sie sollen vor Hitze schützen Über der Hohe Straße in Köln hängen jetzt weiße Flaggen
- Gemeinschaftsprojekt 50.000 Maifischlarven in Poll ausgesetzt – Fisch soll wieder heimisch werden
- Fortschritte bei Restaurierung Historische Stadtbibliothek präsentiert Spitzenwerk der Sammlung in neuem Glanz
- Food-Trends und Fachkräftemangel So steht es um die Wochenmärkte im Rhein-Erft-Kreis
- „Uni Köln hat mich fallen lassen“ Kölner Wachmann rechnet nach Kündigung mit Security-Branche ab
Leopoldina-Stellungnahmen während Pandemie vielbeachtet
Die öffentlichen Stellungnahmen der Leopoldina wurden zuletzt etwa in der Corona-Pandemie viel beachtet. Zu den Aufgaben der Akademie gehört es auch, die deutsche Wissenschaft in internationalen Gremien zu vertreten. Sie ist keine Forschungseinrichtung im eigentliche Sinn, sondern ein Netzwerk aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Sie hat rund 1600 Mitglieder aus dem In- und Ausland, die in einem mehrstufigen Verfahren ausgewählt wurden.
Seit 2008 steht die Leopoldina unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. Idee war die Schaffung einer legitimierten Institution, die unabhängig von wirtschaftlichen oder politischen Interessen gesellschaftliche Zukunftsthemen wissenschaftlich bearbeitet und die Ergebnisse der Politik und der Öffentlichkeit vermittelt. Berühmte Mitglieder der Leopoldina waren unter anderem Johann Wolfgang von Goethe, Alexander von Humboldt, Albert Einstein oder Werner Heisenberg. (afp)