KommentarDie Stimmung in der Kölner CDU kippt von Unmut in Wut

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Petelkau cdu

Bernd Petelkau ist Vorsitzender der CDU Köln und der Kölner Ratsfraktion.

Köln – Wenn latenter Unmut offener Wut weicht, wird es schwierig. Nun mögen Größen aus der Vergangenheit wie Fritz Schramma und Konrad Adenauer in der von Bernd Petelkau nach Belieben dominierten Kölner CDU keine große Rolle mehr spielen – die Botschaft der Widerständler wird trotzdem gehört, in der Union wie außerhalb. Und sie wird Petelkau wehtun. Denn bislang galt der Multifunktionär trotz seiner eher spröden Außenwirkung als unantastbar – weil er den Erfolg garantierte.

Dass er die Wiederwahl der parteilosen OB Reker nach erneutem Verzicht auf einen eigenen OB-Kandidaten und die Neuauflage des Ratsbündnisses mit den Grünen als großen Sieg verkaufte, und die parallele Niederlage – die Union war im September 2020 nur als dritte Kraft ins Ziel gekommen – kleinredete, brachte jedoch die Kritiker zurück ins Spiel.

Köln: Empörung über Stimmen für Kienitz

Dass das Besetzungsverfahren für den gut dotierten Job des Stadtentwicklungsdezernenten scheinbar unaufhaltsam auf Fraktionsgeschäftsführer Niklas Kienitz hinauslief, empörte manches Parteimitglied auch jenseits des harten Kerns der Petelkau-Kritiker.

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Und auch der vom Parteichef selbst maßgeblich vorangetriebene Verkauf von Anteilen der stadteigenen Rhein-Energie an den Energieriesen Eon stößt bei weitem nicht überall in der CDU auf Gegenliebe – zu unverhohlen zeigt Eon Interesse an einem viel weitergehenden Einstieg bei der Rhein-Energie, der den städtischen Einfluss auf den Energieversorger minimieren würde. Der 2003 geplante, erst in allerletzter Minute gestoppte Verkauf der stadteigenen Wohnungsgesellschaft GAG an private Investoren ist manchem in der CDU noch in Erinnerung. Viel Arbeit also für den Parteichef – wenn er verhindern will, dass aus der Wut Rebellion wird.

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