Kommentar zum 1. FC KölnWarum ich Markus Anfang die drei Spiele noch gegönnt hätte

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Markus Anfang, beim Spiel gegen Dynamo Dresden

  • Wer gewinnt schon 5:3 am Millerntor beim FC St. Pauli, um eine Woche später zu Hause gegen Paderborn mit dem gleichen Ergebnis zu verlieren?
  • Und die Seifenoper um Modeste: Erst dieses wochenlange „Kütt er oder kütt nit?“ Dann das „Spillt er oder spillt er nit?“
  • Danke, Effzeh! Hab' mich selten so gut unterhalten gefühlt.

Köln – Wenn man Fußball mal nicht nur als Ergebnissport sieht, war das doch einfach eine sensationelle Saison des 1. FC Köln. Mit großartigen Siegen, krachenden Niederlagen, packenden Unentschieden - 4:4 in Duisburg, 8:1 gegen Dresden.

Wer gewinnt schon 5:3 am Millerntor beim FC St. Pauli, um eine Woche später zu Hause gegen Paderborn mit dem gleichen Ergebnis zu verlieren? Und in der Rückrunde in Paderborn innerhalb von zehn Minuten ein 2:0 auf ein 2:3 zu stellen. Das muss man erstmal hinkriegen. Da waren das 5:1 gegen Bielefeld und die 4:0-Siege gegen Fürth und Kiel die reinste Flaute. Und was wird am Ende stehen? Ein souveräner Aufstieg.

Danke, Effzeh! Hab' mich selten so gut unterhalten gefühlt. Und noch nie so viele Tore verpasst, bloß weil ich zwischendurch mal aufs Klo musste. Alles dabei, einschließlich einem 5:6 im Elferschießen im Pokal gegen Schalke und der Seifenoper um die Modeste-Rückkehr aus China.

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Das schönste Karnevalstrikot ever!

Erst dieses wochenlange „Kütt er oder kütt nit?“ Dann das „Spillt er oder spillt er nit?“ Dann die erste Einwechslung in Paderborn, mit der zweiten Ballberührung das 2:0 gemacht, ein zu Tränen gerührter Modeste bei seinem Tor-Comeback, und am Ende das Spiel vergeigt. Das kann sich keiner ausdenken. 

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Dazu der Abschied eines Präsidenten namens Spinner, das hatte schon was von Meuchelmord, ein trauriger und leicht beleidigter Poldi, der doch so gern zurückkehren würde, aber den beim FC gerade nun wirklich keiner gebrauchen kann. Was alle wissen, nur er nicht. Fürs Präsidentenamt ist er zu jung. Dazu das schönste Karnevalstrikot ever!

100 Prozent Kölle

Das alles ist 100 Prozent Kölle! Mehr geht doch gar nicht. Und am Ende steht die Radkappen-Meisterschaft. Der FC als Deutscher Zweitliga-Meister. In der schönsten Zweitliga-Stadt Deutschlands. So kann man es auch mal sehen. So MUSS man es sehen. Ganz entspannt. Mal eine wundervolle Saison Anarcho-Fußball, weil man sich das mit der Truppe auch leisten konnte. Die wollten nur spielen. Torodde nochmal!

Mit mehr als 40 Gegentoren aufsteigen. Normalerweise geht das gar nicht. Wenn wir uns anstrengen, könnten es noch 50 werden. Dreimal 4:3 in Fürth, gegen Regens- und in Magdeburg. Also ich hätte Markus Anfang die drei Spielchen noch gegönnt!

Und bin ziemlich skeptisch für die neue Saison. Könnte ziemlich langweilig werden in der Bundesliga. Wieder gegen Gladbach und Leverkusen. Immer dasselbe. Und gegen Düsseldorf. Wollen wir das wirklich? Sollten wir nicht vielleicht besser unten bleiben? Das Millerntor stand diese Saison doch so weit offen.

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