Kommentar zum AnwohnerparkenHöhere Gebühren sind eine Chance für ein modernes Köln
Köln – Es besteht kein Zweifel daran, dass eine Jahresgebühr von 30 Euro für einen Anwohnerparkausweis nicht mehr als einen symbolischen Wert hat. Letzten Endes bedeutet dieser Preis, dass das Parken am Straßenrand in der Innenstadt für die Bewohnerinnen und Bewohner nahezu kostenlos möglich ist. Den kostbaren öffentlichen Raum auf diese Weise herzuschenken, kann nicht länger der richtige Weg sein.
Köln: Moderne Innenstadt braucht Umgestaltung
Eine moderne Innenstadt – das lässt sich etwa in den Niederlanden beobachten – besteht aus großzügigen Rad- und Gehwegen sowie aus Grünflächen, die den Stadtbewohnerinnen und -bewohnern als Oasen der Ruhe dienen. Insofern ist es verkehrspolitisch nur folgerichtig, das Anwohnerparken grundsätzlich teurer zu machen.
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Das Ratsbündnis aus Grünen, CDU und Volt wäre allerdings gut beraten, sich mit der Gebührenerhöhung noch etwas Zeit zu nehmen und damit dem Vorschlag von Grünen-Fraktionschefin Christiane Martin zu folgen. In Krisenzeiten, in denen die Menschen aufgrund gestiegener Energiekosten bereits extrem stark belastet sind, wäre es das völlig falsche Signal, ihnen jetzt auch noch teurere Anwohnerparkplätze zuzumuten.
Höhere Parkgebühren sollten erst später kommen
Eine Verschiebung auf das Jahr 2024 hätte außerdem einen erfreulichen Nebeneffekt. Die Stadtverwaltung könnte sich dann in den nächsten anderthalb Jahren damit beschäftigen, ein sinnvolles Parkraumkonzept zu entwickeln und endlich dafür zu sorgen, dass nachts ungenutzte Parkhäuser den Anwohnerinnen und Anwohnern zur Verfügung stehen. Dann wäre es ohne weiteres möglich, viele Parkplätze am Straßenrand zu entfernen, ohne Menschen, die auf das Auto angewiesen sind, in die Bredouille zu bringen.