Kommentar zum ICE-LärmDie DB hat Kölner Anwohner gezielt an der Nase herum geführt

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Die Hupen der Züge werden unter freiem Himmel getestet. Viele Anwohner, vor allem in Longerich/Bilderstöckchen, kostet das den Schlaf.

  • Der Konflikt um die hupenden ICE-Züge vor dem Instandhaltungswerk der Deutschen Bahn spitzt sich immer weiter zu.
  • Weder die Nachbarn in der Umgebung des Werks noch die Nippeser Bezirkspolitiker sind bereit, den nächtlichen Lärm auf Dauer hinzunehmen.
  • Zu Recht, findet unser Autor. Die DB habe Politik und Anwohner gezielt an der Nase herum geführt.

Köln – Unglaublich, was Anwohner in Longerich und Bilderstöckchen Nacht für Nacht erleben müssen: Wegen der täglich vorgeschriebenen Funktionsprüfung der Makrofone – der Zug-Hupanlagen – vor Fahrtantritt werden Hunderte, wenn nicht Tausende nahe am Werk wohnende Bürger aus dem Schlaf gerissen.

Abhilfe sei, so die Deutsche Bahn, nicht möglich – weder durch Huptests tagsüber auf freier Strecke, noch innerhalb der Hallen.

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Die ICE-Werkstatt auf dem großen Bahngelände im Kölner Norden wurde Anfang 2018 feierlich eröffnet. Anwohner klagen über Lärm. 

Der Befund drängt sich jedoch auf: Die DB hat Politik und Anwohner gezielt an der Nase herum geführt. Zu klar erinnert man sich an die Aussagen bei Projekt-Präsentation und Richtfest, wie modern und schonend die Wartungsanlage für ICE-Züge doch arbeiten werde, die im Februar 2018 eröffnete. Vom Werk werde man im Umkreis so gut wie nichts merken.

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Es ist jedoch kaum vorstellbar, dass die Bahn die Huptests im Planverfahren mitsamt Lärmberechnung einfach „vergessen“ hat. ICE-Züge gibt es seit fast 30 Jahren, und seit entsprechend langer Zeit werden sie auch gewartet. Von daher: Alles Gute für die Nachbarn bei einer eventuellen Klage. Und die Stadt, die bereits viel Vorarbeit und Messungen geleistet hat, aber keine direkte Handhabe gegen die Bahn besitzt, sollte ihnen weiter zur Seite stehen.

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