„Nachfrage enorm“Traditionelle Werkstatt in Köln muss teurem Wohnungsbau weichen

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Dogan Ipek auf dem Grundstück der ehemaligen Werkstatt.

Köln-Sülz – Noch hängt das Firmenschild vor dem Grundstück an der Ägidiusstraße 42. Die Autolackiererei Gerd Weil war hier lange ansässig. Mit der ehemaligen Werkstatt geschieht nun das, was im alten Kern von Sülz mit den zahlreichen Betrieben passiert, die das Viertel einst kennzeichneten. Sie weicht Wohnungsbau.

Die Arbeiten werden jetzt beginnen. Ende 2023 sollen sie fertig sein. Die Residenzwerk Köln GmbH & Co. KG errichtet auf dem Gelände fünf Eigentumswohnungen, in unterschiedlicher Größe.

Wohnungen mit Balkon

Direkt an der Straße wird die Baulücke zwischen den Nachbargebäuden durch ein Gebäude geschlossen, das so breit und hoch sein wird wie diese. Darin finden drei Eigentumswohnungen Platz, und zwar zwei Maisonettewohnungen, die zum einen das Erdgeschoss und die erste Etage miteinander verbinden, zum anderen die dritte und das Dachgeschoss.

Dazwischen liegt im zweiten Stock eine einfache Etagenwohnung. Alle drei Wohneinheiten des Vorderhauses werden über einen Balkon verfügen. Das kleine 55 Quadratmeter große Bürohäuschen im Hinterhof wird saniert. Es erhält bodentiefe Fenster und wird über eine kleine Dachterrasse verfügen. Der ehemalige Werkstattbereich im Hinterhof wird zu einer 183 Quadratmeter Loftwohnung mit Atrium umgebaut, das heißt, sie erhält einen lichten an allen Seiten verglasten Innenhof.

Eine Renaissance der alten Gebäude

Sie wird über drei bis fünf Zimmer verfügen, je nach Wunsch des künftigen Eigentümers. Dogan Ipek, Mitarbeiter der KSK Immobilien GmbH der Kreissparkasse Köln, welche die Wohnungen vermakelt, schildert genauer, wie der Bestand saniert wird: „Von den hinteren Gebäuden, in denen die Loftwohnung entsteht, bleiben eigentlich nur die Wände stehen“, sagt er. „Der Boden wird ausgehoben, das Dach wird erneuert.“

Er freut sich allerdings, dass der Bestand nicht komplett dem Erdboden gleichgemacht wird. „Das bedeutet eine Renaissance der alten Gebäude“, sagt Dogan Ipek. Ihnen wird neues Leben eingehaucht, zu modernen Bedingungen: „Das Vorderhaus bekommt einen Aufzug“, schildert er. Die Häuser würden mit erneuerbaren Energien gespeist. Statt mit Rollläden würden die Erdgeschosswohnung mit Raffstores versehen und die Wohnungen mit Fußbodenheizung versehen.

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Das Wohnen im exklusiven Loft hat seinen Preis: Rund 1,5 Millionen Euro wird es kosten. Für 450.000 Euro wurde die kleinste Wohneinheit das Häuschens im Hinterhof verkauft. Bis auf die größte und teuerste sind allerdings alle Wohnungen bereits vergeben. „Die Nachfrage in Sülz ist enorm“, sagt Ipek. Im Sekundentakt habe das Telefon geklingelt, nachdem die Angebote online waren. „Wir hätten jede Eigentumswohnung mehrfach verkaufen können.“

Auf dem schmalen Areal ist allerdings nur begrenzt Platz. So werden in Sülz wohl künftig weitere alte Werkstätten Platz für moderne Wohngebäude machen. 

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