Beim Abbruch von Bauteilen wurde die Bewehrung zum Teil beschädigt, deshalb muss jetzt neu geplant und die Statik neu berechnet werden.
Pannen bei BauarbeitenKVB fährt frühestens Ende März wieder über die Mülheimer Brücke

Arbeiter verlegen neue Gleise für die KVB auf der Mülheimer Brücke. Die Stadtbahnen werden wohl erst Ende März 2025 dort wieder fahren können.
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Die Sanierung der Mülheimer Brücke wird sich erneut deutlich verzögern und vermutlich noch einmal teurer werden. Die KVB-Bahnen werden wohl bis zum Ende des ersten Quartals 2025 nicht über die Brücke fahren können. Die Arbeiten zur Instandsetzung an der rechtsrheinischen Rampe beim Übergang zwischen dem alten Brückenbauwerk und den Neubauten aus den 1990er Jahren, als der Trog für die Stadtbahn gebaut wurde, sind ins Stocken geraten.
Geplant ist, dass der Trog, also jener Teil, bei dem die Stadtbahn von der Brücke in den U-Bahnhof Wiener Platz fährt oder ihn umgekehrter Richtung verlässt, erhalten bleibt. Erneuert werden sollen die rechtsrheinische Rampe und der rechtsrheinische Ankerpfeiler.
Ersatzverkehr bleibt bestehen
Beim Abbruch dieser beiden Bauteile wurde die bestehende Bewehrung in einer anderen als der angenommenen Lage angetroffen und zum Teil beschädigt, heißt es in einer Mitteilung der Stadtverwaltung. Gemeint ist die Verstärkung von Betonbauteilen, die die Tragfähigkeit der Brücke erhöhen. Aus diesem Grund müssen diese beiden Bereiche jetzt neu geplant und statisch nachgerechnet werden.
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Das bleibt nicht ohne Folgen. Die Kölner Verkehrs-Betriebe werden den Stadtbahnbetrieb mit den Linien 13 und 18 nicht, wie zuletzt geplant, am 7. November wieder aufnehmen können. Die Sperrung hatte am 2. April begonnen. Wie lange die Verzögerung dauert, ist unklar. Die Stadtverwaltung äußert sich dazu nur sehr zurückhaltend.
Geplant sei, dass die Bahnen spätestens am Ende des ersten Quartals 2025 wieder über die Brücke fahren werden. „Der genaue Zeitpunkt der Inbetriebnahme wird derzeit zwischen allen Beteiligten abgestimmt“, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt. Bis dahin bleibt der Ersatzfahrplan bestehen.
Das gilt auch für den Ersatzbusverkehr mit der Linie 118, die als Rundverkehr zwischen Mülheim Wiener Platz – Zoo/Flora – Neusser Straße/Gürtel – Amsterdamer Straße/Gürtel - Boltensternstraße – Zoo/Flora – Mülheim Wiener Platz fährt.
Gesamter Zeitplan könnte in Gefahr geraten
Ursprünglich waren die Planer nur von einer viermonatigen Sperrung der Stadtbahnbetriebs ausgegangen. Das Deckblech im Gleis der Stadtbahn sollte instandgesetzt werden, doch wie sich Anfang des Jahres zeigte, ist es derart marode, dass es ausgetauscht werden muss.
Ob die Brücke wegen der erneuten Verzögerung wie ursprünglich geplant Ende 2026 wieder für den Verkehr freigegeben werden kann, müsse noch geprüft werden. Bisher geht die Stadt davon aus, dass im Jahr 2027 nur noch Restarbeiten erledigt werden müssen, durch die der Verkehr nicht beeinträchtigt wird.
Die Arbeiten an den drei anderen Abschnitten der Brücke verlaufen wie geplant, heißt es in der Mitteilung weiter. Die Fahrbahnplatte im Stadtbahnbereich der Flut- und Strombrücke wurde bereits erneuert. Die Deich-, Flut- und Strombrücke mit einer Streckenlänge von 650 Metern konnten planmäßig an die KVB übergeben werden, die dort derzeit neue Schwellen und Schienen einbaut.
Sanierungskosten haben sich auf 302 Millionen fast verdoppelt
Die Gleisbögen und Kabeltrassen auf der linksrheinischen Brückenzufahrt wurden bereits erneuert, zwei Weichen und die ersten Schienen eingesetzt. Derzeit sei man mit dem weiteren Aufbau der Gleise befasst. Die Arbeiten an den Oberleitungen und der Einbau neuer Kabel für die Signaltechnik könne aber erst erfolgen, wenn die gesamte Brücke fertig sei.
Die neuerliche Verzögerung der Arbeiten an der rechtsrheinischen Rampe könnten dazu führen, dass bei einem harten Winter die anstehenden Betonarbeiten nicht ausgeführt werden können. Das könnte weitere Verzögerungen mit sich bringen.
Die Sanierung der Mülheimer Brücke, die aus dem Jahr 1951 stammt, begann im April 2018 und sollte ursprünglich Mitte 2026 abgeschlossen sein. Im Laufe der Jahre haben sich die geplanten Kosten von 164 auf 302 Millionen Euro fast verdoppelt.