Ein Rundflug über NamibiaKölner Zoo präsentiert neue Attraktion in den Herbstferien

Lesezeit 3 Minuten
Screenshot aus dem Film, ein Elefant steht in der Savanne.

So realistisch sieht der virtuelle Rundflug im Kölner Zoo aus.

Eine Brille aufsetzen und für einige Minuten aus dem herbstlichen Köln in die afrikanische Savanne reisen? Das geht ab sofort im Kölner Zoo.

Im Kölner Zoo gibt es in den Herbstferien ein neues Angebot für die Besucherinnen und Besucher. In einem Safari-Truck können sie sich mithilfe von Virtual-Reality-Brillen auf eine virtuelle Reise durch die Tierwelt des afrikanischen Landes Namibia begeben. Die Besucher können dabei verschiedene Tiere wie Giraffen, Löwen und Elefanten in ihrem natürlichen Lebensraum entdecken. 

Köln: Virtueller Flug zeigt Tiere und Landschaft in Afrika

Die Attraktion ist nicht vom Zoo selbst organisiert. Anbieter ist das Hamburger Unternehmen „Spherie“. Das Bundesumweltministerium, das Bildungsentwicklungsministerium und die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit haben das Pilotprojekt initiiert und subventioniert. „Das Unternehmen hat sich auf die virtuelle Aufbereitung verschiedener Destinationen vorbereitet“, erklärt Jörg Rohnke, Vertriebsleiter von „Spherie“. „Virtual Reality-Brillen werden aktuell vor allem in der Videospielindustrie verwendet, wir wollen zeigen, dass die Brillen auch anders eingesetzt werden können“, sagt Rohnke. 

Der Safari-Truck steht im Zoo zwischen dem Madagaskar- und Giraffenhaus. Der virtuelle Rundflug dauert rund acht Minuten. Maximal zehn Personen können gleichzeitig „abheben“. Die Besucher sitzen in einem virtuellen Flugzeug und schweben über die Landschaft.

Winddüsen vor den Sitzplätzen simulieren den Fahrtwind und führen zu einer möglichst realistischen Erfahrung. Die Virtual Reality-Brillen ermöglichen einen 360-Grad-Blick durch die Landschaft Namibias in der heute „bestmöglichen Bildqualität“, so Rohnke. Die Besucher fliegen über Savannenlandschaften, die Wüste Namib und den 1.500 Kilometer langen Küstenstreifen Namibias.

Der Safari-Truck steht im Zoo.

Im Safari-Truck können die Besucher über die Landschaft Namibias schweben.

Die Bilder sind bei einer Safari durch Namibia entstanden, erzählt Rohnke. Mit einer eigenen Drohne, an der das Unternehmen ein Patent hält, flog das Team über die Landschaft und machte die Aufnahmen. Die Drohne hat sechs Kameras, die 360-Grad-Aufnahmen ermöglichen. Sie kann 15 Minuten lang mit 150 Kilometern pro Stunde über die Landschaft fliegen. Am Ende hatte das Team 50 Terrabyte Daten zusammen, aus denen man den Film produzierte. Ein durch künstliche Intelligenz generierter Sprecher unterlegt den Film mit Informationen. 

Der Kölner Zoo ist der erste, der bei dem Pilotprojekt mitmacht. Zusagen gibt es aber bereits aus mehreren Städten wie zum Beispiel Münster. „Wir freuen uns sehr über das Zusatzangebot im Zoo“, sagt Christoph Schütt, Pressesprecher des Zoos. Falls das Angebot gut angenommen werde, könne sich Schütt auch gut vorstellen, Virtual-Reality-Angebote dauerhaft in den Zoo zu integrieren. „Wir denken, dass wir damit vor allem die jüngere Zielgruppe ansprechen können“, sagt Schütt.

Köln: Ticketerlös finanziert Artenschutz in Namibia

„Der Kölner Zoo steht für ein Tiererlebnis mit allen Sinnen“, sagt Theo Pagel, Direktor des Kölner Zoos. „Digitalangebote wie der ,Sky Trip Namibia‘, die unsere Gäste unkompliziert in die Ursprungsgebiete von Wildtieren mitnehmen, runden unser Angebot für moderne Zielgruppen auf spannende Art ab.“

Der „Sky Trip Namibia“ ist nicht im Zoo-Ticket inkludiert. Zehn Prozent der Ticketerlöse fließen direkt in Artenschutzprojekte in Namibia. Der Artenschutz stehe bei dem Projekt im Vordergrund, sagt Rohnke.

Man wolle mit dem Erlös mehrere lokale Projekte unterstützen. Die Technik ermögliche weitere Projekte, die den Klimawandel greifbarer machen können. So plane das Unternehmen, über Gletscher in den Alpen zu fliegen. Mithilfe der Technik könne man dann das Abschmelzen der Gletscher symbolisieren. „Vielleicht haben wir mit diesem Pilotprojekt ja den Startschuss für den Erdkunde-Unterricht der Zukunft gesetzt“, sagt Rohnke.

Der „Sky Trip Namibia“ kostet für Erwachsene sieben Euro, Kinder zahlen fünf Euro. Das Angebot gilt für Kinder ab sechs Jahren. Besucher können die Tickets ausschließlich vor Ort am Safari-Truck selbst erwerben. Der „Sky Trip Namibia“ ist vom 5. Oktober bis zum 18. Oktober während der regulären Öffnungszeiten des Zoos (9 bis 18 Uhr) verfügbar.

KStA abonnieren