Ernster HintergrundWarum Kölns Elefanten regelmäßig „Wellness-Tage“ haben

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Bevor der Elefanten-Tag im Kölner Zoo stattfindet, werden Pflege und Training der Tiere noch einmal besonders gründlich durchgeführt. 

Die Prozedur verläuft eingespielt und vertraut, wenn die beiden ausgewachsenen Elefantendamen „Bindi“ und „Marlar“ sowie die erst wenige Monate junge Nachwuchs-Kuh „Sarinya“ im großen Elefantenhaus im Zoo Köln ihre Plätze in den Boxen einnehmen und darauf warten, dass die Tierpfleger und Tierpflegerinnen das täglich etwa zweistündige Training mit den Tieren beginnen. Denn die zwei Bullen sowie die acht Kühe der Asiatischen Elefanten im Kölner Zoo führen jeden Morgen ihr „Medical Training“ durch.

Das Medical Training soll auch die Bindung zu den Pflegern stärken

Dabei geht es einerseits darum, die Tiere auf ihr Befinden und mögliche Verletzungen hin zu kontrollieren, gleichzeitig aber auch darum, durch Beschäftigung und Spiel die Bindung der großen Tiere mit den „menschlichen Herdenmitgliedern“ zu stärken, wie Chef-Elefantenpflegerin Ingrid Wallner am Donnerstag sich und ihre Kollegin Hannah Korres bezeichnet.

„Wir übernehmen die Rolle der Leitkuh und üben mit den Tieren Kommandos aus Worten und Pfeifentönen ein, die alle Elefanten dann in ihrem jeweils individuellen Platz mit uns durchführen“, erläutert die 60-Jährige, die seit 44 Jahren im Kölner Zoo und seit 20 dort mit Elefanten arbeitet.

Beim Medical Training, bei dem auch Tierärztin Sandra Marcordis etwa die Temperatur und andere Vitalwerte der Tiere überprüft, geht es aber zum Beispiel vorrangig um die für Elefanten sehr wichtige Fußpflege, die Korres mit einem Winkelschleifer-Werkzeug durchführt. Auch Mund und Ohren werden mit speziellen Kommandos und anschließender Futterbelohnung gecheckt und gepflegt.

„Beschäftigung und Spiel stehen im Vordergrund, dabei existieren keine Strafen oder Zwang“, betont Korres. „Die so entstehende Routine, ist vor allem wichtig, falls Behandlungen der Tiere nötig sind – so können wir viel besser etwa Blut abnehmen oder eine Spritze verabreichen“, ergänzt Tierpflegerin Wallner. Dabei benutzt sie einen Bambusstab als Armverlängerung, um durch die Gitter der Boxen hindurch mit den Elefanten zu interagieren.

Köln: Elefanten-Tag im Zoo bietet verschiedene Mitmach-Aktionen

In diesen Tagen steht das tägliche gemeinsame Training allerdings unter einem besonderen Vorzeichen und wird darum auch sehr intensiv durchgeführt. Denn am kommenden Sonntag, 24. März, stehen die zehn Tiere beim „Elefanten-Tag“ im Kölner Zoo besonders im Fokus.

Dann finden von 9 Uhr bis 18 Uhr zahlreiche Informations- und Mitmach-Aktionen rund um den mit mehr als zwei Hektar Fläche größten Elefantenpark Europas in Köln statt. Erläuterungen zur Haltung, den Herkunftsländern der Tiere oder die Vorstellung der Kölner Herde gehören ebenso dazu wie Einblicke in die Herausforderungen der täglichen Pflege und Fütterung der grauen Riesen.

Stündliche, kostenfreie Führungen mit Pflegepersonal oder Schmink- und Bastelstationen für Kinder rund um die Elefanten sollen für alle Interessen am Sonntag das passende Programm bieten. Weitere Informationen zu den Elefanten sowie das gesamte Angebot im Kölner Zoo sind auf den Internetseiten des Tierparks zu finden. www.koelnerzoo.de

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