Entlastung für Pendler in Köln-PorzAm S-Bahnhof Wahn entsteht ein neues Parkhaus

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Der Rohbau des Parkhauses mit 300 Stellplätzen

Der Rohbau des Parkhauses mit 300 Stellplätzen

Porz-Wahn – Zwei Baukräne sind derzeit das Hoffnungszeichen für Bahnpendler dafür, dass die Parkplatznot am S-Bahnhof Wahn bald ein Ende hat. Die im Herbst 2017 begonnenen Arbeiten am Bau eines Park-and-Ride-Parkhauses schreiten sichtbar voran. Zahlreiche Fachleute kümmern sich auf der Baustelle um die Gewerke.

Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) als Bauträger hatten zu Beginn der Arbeiten eine Eröffnung im Dezember 2018 ins Auge gefasst, doch bei den Rohbauarbeiten gibt es einen Rückstand von drei Wochen. Im oberen Bereich „A“ wurde zuletzt das obere Parkdeck eingeschalt, im unteren Bereich „B“ stand am ersten Augustwochenende die Einbetonierung des Parkdecks an, so Stephan Anemüller von der KVB. Die Betonarbeiten gestalten sich wegen der extremen Hitzeperiode schwierig.

Parkhaus hat zunächst 300 Stellplätze

Voraussichtlich im Oktober könne mit den Bodenbeschichtungsarbeiten begonnen werden, zunächst auf den oberen und dann auf den unteren Parkdecks. „Nach aktuellem Projektstand ist ein Richtfest in der letzten Oktoberwoche wahrscheinlich, dann werden die Parkdecks begehbar sein“, teilt Anemüller mit. Bis zur Eröffnung folgten dann die Vergaben der kleineren Gewerke wie Schlosser- und Bodenarbeiten, Trockenbau und Malerarbeiten.

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„Es geht kräftig voran, wobei wir immer im Spannungsverhältnis von Auftragsvergabe, Wetterbedingungen und unvorhersehbaren Dingen auf der Baustelle und Baulogistik stehen“, macht der KVB-Sprecher deutlich. Von Dezember an sollen Pendler gleich neben der S-Bahnstation Porz-Wahn das Parkhaus mit zunächst 300 Stellplätzen nutzen können.

Der Wahner Bahnhof wird seit vielen Jahren nicht nur von hier ansässigen Pendlern genutzt, sondern auch von zahlreichen Arbeitnehmern aus dem Rhein-Sieg-Kreis. Ab Wahn gilt für Pendler der Stadt-Tarif für die Fahrten nach Köln. Das bedeutet eine erhebliche Kostenersparnis, für die auswärtige Pendler allerdings den Weg nach Wahn mit bisher täglichem Stress bei der Parkplatzsuche auf sich nehmen müssen.

Der Parkdruck belastet auch die Nachbarn in den Wohnquartieren am S-Bahnhof und die Einzelhandelsgeschäfte. Es ist schwierig, Privatparkplätze oder Stellflächen an den Supermärkten vor Fremdparkern zu schützen, die mit ihren Pkw den ganzen Tag über Stellflächen blockieren.

24 Stunden kann man kostenfrei parken

Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs können nach Mitteilung des Verkehrsunternehmens ihr Auto bis zu 24 Stunden kostenfrei in der Anlage abstellen. Bei über diesen Zeitraum hinaus reichender Nutzung wird eine Tagespauschale von 25 Euro fällig. Damit wird einer missbräuchlichen Nutzung vorgebeugt – für Fluggäste, die ihren Wagen während einer Reise kostengünstig in Flughafennähe unterstellen wollen, ist die Anlage damit nicht attraktiv.

Der Zugang wird durch eine Schranke gesteuert; zudem werden Parkhauswächter eingesetzt. Abgesehen von der Entlastung für jeden Pendler, der künftig stressfreier nach Köln gelangen kann, ist der Parkhausbau auch fürs Klima gut. Am Rande der UN-Weltklimakonferenz im vergangenen Herbst legten die Kölner Verkehrs-Betriebe eine Rechnung vor, in welcher Weise das Parkhaus in Wahn das Weltklima positiv beeinflusst.

Durch den Umstieg auf die S-Bahn vermeiden Pendler auf der rund 18 Kilometer langen Strecke von Wahn je Fahrt bei einem durchschnittlichen Ausstoß von 142 Gramm Kohlendioxid (CO2) je Personen-Kilometer durch den Umstieg auf die S-Bahn den Ausstoß von 2556 Gramm CO2. Legt ein Pendler diesen Weg an 180 Tagen im Jahr zurück (360 Fahrten), vermeidet er durch die Nutzung des Wahner Parkhauses und der S-Bahn den Ausstoß von mehr als 920 Kilogramm CO2 jährlich.

Parkhaus ist erweiterbar

Die Park-and-Ride-Anlage mit 300 Stellplätzen ist angebunden an die S-Bahn-Linien 12 und 13/19 sowie die Bus-Linien 160, 162, 163, 164, 167 und 505. Pendler haben nur einen Weg von 100 Metern vom Parkhaus zu den Bahn- und Busanbindungen.

Das Parkhaus mit zwei Etagen und rund 9500 Quadratmetern Bruttogeschossfläche kostet etwa 5,3 Millionen Euro, davon vier Millionen Euro für die Baukosten, der Rest wird für den Grunderwerb und die Planung fällig.

Der Bund fördert den Neubau aus Mitteln nach dem Kommunalinvestitionsförderungsgesetz mit 3,8 Millionen Euro. Das Parkhaus ist ausbaubar, wenn sich zeigt, dass es dauerhaft stark ausgelastet ist. (bl)

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