Die Polizei sucht weiter nach dem Mann, der aus der forensischen Klinik in Köln-Westhoven während eines Spaziergangs entflohen ist.
„Fahndung läuft“38-Jähriger aus Maßregelvollzug weiter auf der Flucht

Das Außengelände der LVR Klinik (Forensische Psychiatrie) an der Porzer Ring Straße. Seit Montag (16. Juni) läuft die Suche nach einem 38-Jährigen, der während eines Spaziergangs geflüchtet ist. (Symbolbild)
Copyright: Michael Bause
Nachdem einem Straftäter am Montagmittag (16. Juni) in Köln die Flucht gelungen ist, sucht die Polizei auch eine Woche später weiter nach dem 38-Jährigen. „Die Fahndung hat weiter ihre Gültigkeit“, bestätigte ein Polizeisprecher am Montag (23. Juni). Allerdings gebe es keine großangelegte Suche mit Helikopter oder Hundeeinsatz mehr.
Die Polizei Köln war am Abend des 16. Juni im Kölner Bezirk Porz zu einem Großeinsatz ausgerückt, weil der Insasse der forensischen LVR-Klinik auf der Porzer Ringstraße in Westhoven während eines begleiteten Freigangs weggelaufen war.
Der 38-Jährige hatte Ausgang und konnte dort seiner Betreuerin, die unverletzt blieb, entkommen. Er soll laut Polizei von der Wasserturmstraße in das angrenzende Waldstück gelaufen sein. Die Mitarbeiterin alarmierte umgehend die Polizei.
Köln: 38-Jähriger aus Maßregelvollzug geflüchtet
Der gesuchte Straftäter befand sich im Maßregelvollzug – das ist eine besondere Form der Unterbringung von Straftätern, die aufgrund einer psychischen oder einer Suchterkrankung das Unrecht ihrer Straftat nicht einsehen können.

Mit diesem Bild sucht die Kölner Polizei nach Andre. O., der am Montagvormittag (16.6.2025) bei einem begleiteten Freigang aus der forensischen LVR-Klinik auf der Porzer Ringstraße in Westhoven flüchtete.
Copyright: Polizei Köln
Warum genau und seit wann der Mann in der Klinik in Köln-Westhoven untergebracht war, teilten auf Anfrage weder die Polizei noch der Landschaftsverband Rheinland (LVR) mit. Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ stammt der Mann aus dem Ruhrgebiet. Während der Fahndung werde man sich nicht näher zu der Person und den Umständen der Flucht äußern, teilte eine LVR-Sprecherin mit.
Auch zum Gefährdungspotenzial, das möglicherweise von dem Flüchtigen ausgeht, wurden keine Angaben gemacht. Die Polizei sprach in einer ersten Einschätzung davon, dass von dem 38-Jährigen wohl vermutlich keine Fremdgefahr ausgehe.
Polizei veröffentlicht Fahndungsbilder vom 38-Jährigen
Die Kriminalpolizei hat umfangreiche Fahndungsmaßnahmen eingeleitet. Ermittlungen zu möglichen Aufenthaltsorten des 38-Jährigen laufen auf Hochtouren, teilte die Polizei mit. Am Tag nach der Flucht war es derweil zu einem richterlichen Beschluss gekommen, der zur Veröffentlichung von Fahndungsbildern führte.
Das gesamte Gebiet um das Gremberger Wäldchen war am Montagabend durch Polizeikräfte abgeriegelt worden und wurde von Hundertschaften abgesucht. Dabei kamen auch Spürhunde zum Einsatz. Doch die Suche blieb erfolglos.
Köln: Mann aus forensischer Klinik geflüchtet
Die Suchmaßnahmen gingen auch in den Tagen darauf weiter – allerdings nicht mehr mit einem großen Aufgebot. Es sei eine Fahndung ausgeschrieben, aktuell suche man weiter mithilfe des Streifendienstes nach dem Ausbrecher. Der gesuchte Mann sei circa 1,74 Meter groß und habe kurze dunkle Haare. Er soll ein schwarzes T-Shirt, dunkelblaue Jeans und graue Sneaker der Marke Adidas getragen haben.
Darüber hinaus hat er den Angaben zufolge eine L-förmige Narbe am Unterarm (links) sowie an seiner linken Hand. Am rechten Oberarm trägt der Entflohene eine Stern-Tätowierung.
Die Abteilung Forensische Psychiatrie und Psychotherapie I in der Porzer Ringstraße besteht aus sechs Stationen. Die Abteilung behandelt ausschließlich männliche Patienten, die im Wesentlichen unter einer Psychose, Persönlichkeitsstörung oder Intelligenzminderung leiden. Die Polizei empfiehlt, sich bei Kontakt mit der gesuchten Person dringend an folgende Handlungsmuster zu halten:
- Begeben Sie sich nicht in Gefahr!
- Versuchen Sie nicht, die Person selbstständig anzusprechen, zu stellen oder auf eigene Faust zu verfolgen.
- Informieren Sie bei verdächtigen Beobachtungen umgehend die Polizei - und wählen Sie den Notruf 110
(pst, ts, oke)
In einer früheren Version dieses Textes stand, dass die forensische Klinik im Stadtteil Gremberghoven liegt. Tatsächlich befindet sie sich in Westhoven, der Fehler wurde korrigiert.