In Supermärkten oft MangelwarePorzer Bäcker verkauft Mehl an seine Kunden

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Bäckermeister Jan Müller

Bäckermeister Jan Müller

Porz – Nadja Esper musste wegen der Coronakrise ihr Friseurgeschäft in Porz-Langel vorübergehend schließen. Bei Bäckermeister Müller in kauft sie drei Kilogramm Mehl und ein Kilogramm Hefe. „Das ist für die ganze Familie“, berichtet die Meisterin. Sie backt nun einen Zitronenkuchen. „Zeit habe ich jetzt ja.“

Auf die ungewöhnliche Idee kamen die Kunden von Bäckermeister Jan Müller aus Ranzel in den vergangenen Tagen. „Können Sie mir nicht ein Kilogramm Mehl geben? Im Lebensmittelladen sind die Regale komplett leer.“

Wichtige Einnahmequelle für den Bäcker aus Porz

Der 33-Jährige überlegte nicht lange, ging in die Backstube, wog das Mehl ab und verkaufte es direkt über die Ladentheke. Für ihn eine wichtige neue Einnahmequelle. „Wir mussten unser Café in der Filiale in Köln-Wahn vorübergehend schließen.“ Mit dem Mehlverkauf könnten nun die Umsatzverluste kompensiert werden.

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Müller braucht das Mehl eigentlich für seinen täglichen Backbetrieb. „Ich kann ja nicht alles verkaufen und habe selber nichts mehr.“ Deswegen fragte er erst bei seinem Lieferanten an, der sah keine Probleme. „Ich habe gleich eine Palette mehr geordert. Die ist allerdings inzwischen schon kiloweise verkauft.“ Bald komme die nächste Lieferung.

Mehl aus der Backstube hat seinen Preis

Mehl zu Preisen wie im Discounter gibt es beim Bäckermeister nicht. „Alles wird in Handarbeit erledigt“, berichtet Müller. Den Sack müsse aus dem Lager hochgetragen, das Mehl per Hand abgewogen und in die Tüte gefüllt werden, bevor es zur Ladentheke gebracht werde. Das alles habe er kalkuliert.

Im Jahr 2013 hat Müller den Familienbetrieb übernommen. Seine Mutter, selbst gelernte Bäckerin, unterstützt ihn zurzeit weil sei Frau Jennifer sich um die Kinder kümmert, die nicht zur Schule gehen können.

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