Zalando-AuszugNachmieter in Kölner Einkaufszentrum haben nichts mit Shopping zu tun

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Quincy außen

Das Quincy an der Breite Straße

Köln – Der Online-Händler Zalando ist mit seinem Outlet aus dem ersten Stock des Einkaufszentrum Quincy an der Breite Straße ausgezogen. 1600 Quadratmeter stehen leer. Und das Quincy wirbt nun um Nachmieter der ganz anderen Art.

Auf der Fläche soll ein Ärztezentrum entstehen. Arztpraxen, kleine ambulante Kliniken und Ähnliches sollen hier einziehen. „Quincy Medical“ wird der Bereich heißen. Das sei ein weiterer Schritt der Veränderung, weg vom reinen Einkaufszentrum, so Centermanagerin Olga Doerre vom Düsseldorfer Unternehmen Multi, das 30 Center in Deutschland und Benelux betreut. Das Quincy kam erst im Mai dazu. „Viele Center machen sich derzeit Gedanken, wie es weitergeht.“ Das Quincy sei schon jetzt ein „Multi-Use-Objekt“, in dem nicht nur Einzelhandel, sondern auch viel Gastronomie, ein Fitnesscenter und WDR-Büros untergebracht seien.

Ärztezentrum statt Zalando

Die Sparte Medizin dazuzunehmen, sei derzeit beliebt. Und eine Analyse des Quincy-Umfeldes habe ergeben, dass ein Ärztezentrum hier sehr gut hinpasse. „Wir haben auch schon Orthopädie-Technik hier im Haus, das könnte sich ergänzen.“

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Quiny innen

Das Zalando Outlet im Quincy ist noch einige Tage parallel zum neuen Standort geöffnet.

Verschweigen möchte sie aber auch andere Gründe nicht. Die Pandemie und das Online-Geschäft habe dem Einzelhandel sehr zugesetzt. Und der Umsatz laufe im Erdgeschoss, die oberen Stockwerke hätten ein „Frequenzproblem“. Deshalb wolle man im Quincy nun eine gesunde Mischung schaffen und langfristige Mieter für die Zalando-Fläche gewinnen. Und die sieht man offensichtlich nicht mehr im Einzelhandel.

Große Werbekation für das Quincy 

Die allgemeine Lage sei jedoch gut, es gebe derzeit auf den insgesamt 20.000 Quadratmetern kaum Leerstände. Gerade eingezogen ist ein Asia-Markt, es gibt unter anderem den türkischen Supermarkt Karadag, einen Netto, Woolworth, der Spielwarenhändler Smyths Toys, ein Fitness-First-Studio, das große Sushi-Restaurant Nakoyashi und im Untergeschoss eine Decathlon-Filiale.

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Ende Oktober startet das Quincy eine Werbeaktion mit großem Fest, um das Quincy ins Bewusstsein der Kölner zu bringen. Denn so ganz hat sich der Name noch nicht etabliert. Bis 1997 hatte an dieser Stelle das Verlagshaus DuMont, in dem auch der „Kölner Stadt-Anzeiger“ erscheint, seinen Sitz. Nach einem Umbau für 300 Millionen Euro wurde das Center 2001 unter dem Namen DuMont-Carré eröffnet. 2017 wurde es an den Düsseldorfer Immobilienentwickler Concepta verkauft und im Juli 2019 in Quincy umbenannt.

Name Quincy hat sich noch nicht durchgesetzt 

Doch der Name habe sich bei den Kölnern noch nicht so richtig durchgesetzt, deshalb nun die Werbekampagne. Hinter dem Namen stecke übrigens keine Geschichte, so Olga Doerre. Er sei auf Deutsch und Englisch gut auszusprechen und sei noch nicht vergeben gewesen.

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