NiedrigwasserSchiffe liegen auf Grund im Kölner Rheinauhafen – und es riecht streng

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Im Yachthafen liegen viele Boote auf Grund. 

Köln – Das Niedrigwasser im Rhein macht nicht nur der Berufsschifffahrt zu schaffen. Im Yachthafen im Rheinauhafen liegen etliche Boote auf Grund. Die derzeit 151 Schiffe dort können den Hafen derzeit nicht verlassen.

In manchen Bereichen schimmert der matschige Grund durch das Wasser. Der aktuelle Rheinpegel von 75 Zentimetern ist so niedrig, dass die Treppe hinunter zu den Stegen zu kurz ist. Hafenmeister Bernd Wilmers musste sie provisorisch verlängern, damit die Anlegestellen erreichbar sind. „Fast alle Boote liegen auf Grund“, sagt er. Den Schiffen mache das jedoch nichts aus, sie ruhen im weichen Schlamm. Nur wegfahren könnten sie nicht.

Auch das historische Ratsschiff „MS Köln“, das derzeit restauriert wird, sitzt mit dem Kiel im Matsch. Ebenso der alte Frachter mit der Leinwand des Open-Air-Kinos. Gastschiffe können kaum noch den Hafen ansteuern. „Wir fragen bei jedem den Tiefgang ab. Ist er zu hoch, dürfen sie nicht herein, weil sie sich festfahren würden“, erklärt Wilmers. Und das treffe momentan auf viele zu.

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Für den Jachthafen bedeutet das auch Einnahmenverluste. Weil weniger Gastschiffe kommen, können auch weniger Liegegebühren eingenommen werden. Auch an der Schiffstankstelle herrscht deshalb wenig Betrieb. Der Ponton mit den beiden Zapfsäulen, in dessen Tanks 10.000 Liter Superbenzin und 15.000 Liter Diesel lagern, liegt ebenfalls auf Grund und kann nur von wenigen Booten angefahren werden. Und die, die tanken dürfen, können oft nicht die gewünschte Menge Sprit bekommen, weil sie sonst zu schwer würden und sich festfahren würden. Es bestehe aber keine Gefahr, dass Kraftstoff in den Rhein gelange, versichert Wilmers. Der Tankponton sei dicht, auch wenn er auf Grund liege. Wie hoch die Umsatzeinbußen sind, ist nach Worten von Wilmers noch nicht beziffert.

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Eine weitere Folge des extremen Niedrigwassers: Es riecht etwas streng. Bei höherem Pegel zirkuliert das Wasser im Hafenbecken, weil durch einen Zufluss Wasser aus dem Rhein einströmt. Dieser Zufluss liegt nun ausgetrocknet einen halben Meter über der Wasseroberfläche. Die Boote liegen also in Brackwasser.

Über eine App verfolgt Hafenmeister Wilmers gespannt die Entwicklung des Rheinpegels. „Zum Wochenende ist ein Meter vorausgesagt“, weiß er. Das könnte zumindest knapp reichen, dass der Zufluss mit frischem Wasser vom Rhein wieder funktioniert.

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