Köln-Weiß – Warm, sinnlich, ausdrucksstark. So lässt sich die Singstimme von Sena Marie Feldmann beschreiben. Wer sie zum ersten Mal hört, ist zunächst perplex. Denn dieser Gesang klingt so gar nicht nach einer aufgeweckten 19-Jährigen, die gerade die Schule mit dem Abitur beendet. Das liegt daran, dass sich Sena Marie verwandelt, wenn sie singt. Dann wirkt sie auf einmal ausgesprochen ruhig, sanft, melancholisch.

Melancholische Songs

So sind auch ihre Songs und die Texte, die sie allesamt selbst verfasst. „Es ist wie Tagebuch schreiben“, sagt sie und erzählt, dass sie sich eigentlich schon ihr ganzes Leben lang Notizen macht und dadurch Erlebnisse verarbeitet: „Die Texte kommen ganz von selbst aus mir heraus“, beteuert sie. Sind die Zeilen da, kreiert sie die Musik dazu – am Klavier und nach Gehör. Sie denkt in Akkorden, Noten lesen kann sie nicht. „Ich hatte keine Lust, Noten zu lernen“, gibt sie zu.

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Vielmehr möchte sie „frei sein in der Musik“ und sich in kein Korsett zwängen lassen. Das Klavier spielen hat sie sich selbst beigebracht – an Omas Flügel, der im elterlichen Haus steht, ganz nah am Rhein. „Ich wohne hier unheimlich gern“, sagt sie. Den Klavierunterricht, den ihr die Eltern anfangs ermöglichen wollten, hielt sie nur einen Monat lange durch. Erfolgreicher war und ist ihre Gesangsausbildung, zunächst bei der Sürther Musikschule Nadja Schubert, dann bei der Music-Akademie in Bayenthal und bei der Sängerin und Musikerin Helen Kaiser.

Sie ist mit Musik aufgewachsen, die Mutter singt im Chor und der Vater ist eingefleischter Musik-Fan. Mit fünf Jahren hat sie Blockflöte gelernt und bei Pfarrfesten in der Kirche St. Georg vorgespielt. Zweimal hat sie den ersten Platz gemacht bei „Jugend musiziert“. „Ich liebe Musik“, sagt die Abiturientin. Ein Leben ohne sie könne sie sich nicht vorstellen. Ihre Songs sind angesiedelt zwischen Lounge-Jazz und Pop-Balladen. Ihr allergrößtes musikalisches Vorbild ist Amy Winehouse, die britische Sängerin und Songwriterin, die 2011 im Alter von 28 Jahren tragisch verstorben ist. Früher habe sie sich manchmal geschminkt wie sie und im Keller Shows im Stil von Amy Winehouse veranstaltet, erzählt Sena Marie Feldmann.

Zwischen Lounge-Jazz und Pop-Balladen

Das waren Kindereien. Aber dass sie in der Musikbranche bleiben will, ist für die 19-jährige Weißerin keine Frage. Sie will unbedingt Songwriting studieren, am liebsten in Dublin. Der Studienplatz ist noch nicht sicher, aber sie gibt sich zuversichtlich. „Es muss einfach klappen“, sagt sie. Einen Plan B habe sie nämlich nicht.

Für die Bewerbung hat sie allerhand vorbereitet, zum Beispiel ein Musik-Video gedreht, das im Netz unter „Sena“ zu finden ist. Unterstützt wird sie auf dem Weg zur Berufsmusikerin von dem Kölner Musiker und Toningenieur Dieter Krauthausen. Bei der diesjährigen Kunstmeile Rodenkirchen trat sie auf und erhielt ausgesprochen viel Applaus, für den sie sich gleich mit mehreren Zugaben bedankte. Im WDR2-Radio war sie auch schon zu hören. Der nächste Auftritt ist bei den Rodenkirchener Sommertagen am 6. Juli in der Rheingalerie geplant. www.senamusic.net